Schwalmtal SEK überwältigt 37-jährigen "Cowboy" in Waldniel

Schwalmtal · Am Donnerstagabend kurz vor 18 Uhr: Ein Mann läuft über die Oderstraße in Waldniel. Er ist offensichtlich verwirrt. Passanten bemerken, dass er eine Pistole im Holster trägt, sie rufen die Polizei.

 Der 36-jährige Mann erlitt bei dem Einsatz der Polizei leichte Verletzungen. Er wurde im Rettungswagen sofort ärztlich versorgt.

Der 36-jährige Mann erlitt bei dem Einsatz der Polizei leichte Verletzungen. Er wurde im Rettungswagen sofort ärztlich versorgt.

Foto: Jungmann

Dort geht um 17.50 Uhr die Alarmierung ein. Sofort machen sich die Beamten auf den Weg zur Oderstraße. Als die Polizei dort eintrifft, ist der Mann schon in seine Wohnung gegangen. Für Anwohner ist er aber noch zu sehen und zu hören: Aus einem Fenster im ersten Obergeschoss ruft er "verwirrte Sachen", wie Polizeisprecherin Antje Heymanns später erläutern wird.

Weil niemand weiß, ob es sich um eine echte Waffe handelt, die der 37-Jährige da bei sich trägt, fordern die Polizisten Sondereinsatzkräfte an. Denen gelingt es gegen 19.30 Uhr, den Mann in seiner Wohnung zu überwältigen. Dabei wird der Waldnieler leicht verletzt. Mit einem Rettungswagen wird er ins Krankenhaus gebracht. Wie sich herausstellt, hatte der Mann keine echte Waffe. Er trug eine Softair-Pistole, die einer echten Pistole täuschend ähnlich sieht.

Außerdem entdeckt die Polizei in einer Sporttasche ein täuschend echt aussehendes Sturmgewehr. Die Sporttasche hatten Passanten den Beamten gebracht. Sie hatten die Tasche auf einem nahen Spielplatz gefunden, wo sie der Mann vermutlich vergessen hatte. Bei diesen Waffen handelt es sich um sogenannte Anscheinwaffen, die in der Öffentlichkeit nicht getragen werden dürfen — eben weil sie wie echte Waffen aussehen. "Wir können das nicht unterscheiden, Passanten können das nicht unterscheiden", sagt Heymanns.

"Daher müssen wir so reagieren — zur Sicherheit der Leute." Dass der Mann irgendjemanden mit diesen Waffen bedroht hätte, sei der Polizei nicht bekannt. Der Festgenommene ist der Polizei allerdings bekannt, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.

(biro)
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