Viersen "Schwebebalken" macht Muskelkater

Viersen · Das vom Zonta-Club Viersen ins Leben gerufene Projekt "Schwebebalken" ist an den Start gegangen. Innerhalb von zwölf Wochen können Kinder zwölf Sportarten ausprobieren. Beim Judo ging bereits so mancher Betreuer auf die Matte.

 Auch die Judo-Abteilung des ASV Süchteln nutzt das Projekt "Schwebebalken", um Kinder an den Sport heranzuführen. Aber auch Geräteturnen, Trampolinspringen, Badminton und Handball stehen auf dem Programm.

Auch die Judo-Abteilung des ASV Süchteln nutzt das Projekt "Schwebebalken", um Kinder an den Sport heranzuführen. Aber auch Geräteturnen, Trampolinspringen, Badminton und Handball stehen auf dem Programm.

Foto: Busch

Mit erwartungsvollen Gesichtern blicken die 21 Vorschulkinder der Viersener Kita Arche Noah zu Marion Kaufmann und Jürgen Hampel hinüber. Die Trainerin und der Jugendwart der Judoabteilung des ASV Süchteln haben gerade die dicke blaue Matte der Kita-Turnhalle in die Mitte des Raums gelegt. "Wir wollen heute zusammen Judo machen, und das fängt mit einer speziellen Begrüßung an. Kommt alle mal auf die Matte und kniet euch mit dem Gesicht zu mir hin", bittet Hampel. Nach einigem Gewusel sitzen alle in der gewünschten Position. Hampel erklärt die Begrüßung, die aus dem Japanischen kommt, "Re" heißt und an eine Verbeugung gekoppelt ist. Dass das Wort Stopp "Mate" genannt wird und anfangen "Hajime" heißt, erfahren die gespannt zuhörenden Kinder ebenfalls. Alle probieren die fremden Wörter aus, und dann geht es auch schon mit einem lustigen Kennenlernlauf los.

Keine normale Sportstunde nimmt damit ihren Anfang, sondern das Projekt "Schwebebalken – Sport ist kinderleicht" ist angelaufen. Dahinter stehen die Zonta-Frauen Viersen und die Fachkraft für betriebliches Gesundheitsmanagement, Friederike Boeken. Gemeinsam entwickelten sie ein Projekt, das Vorschulkindern in den Kitas das Kennenlernen unterschiedlicher Sportangebote ermöglicht. Innerhalb von zwölf Wochen können die Vorschulkinder zwölf verschiedene Sportarten für je eine Stunde unter fachlicher Anleitung durch die entsprechenden Vereine ausprobieren. "Wir möchten mit dem Projekt Kinder an den Sport heranführen. Sie erhalten die Gelegenheit, vieles auszuprobieren, und vielleicht ist der ein oder andere Sport dabei, der Anklang findet", sagt Astrid Nolte, Präsidentin des Zonta-Clubs.

Gleichzeitig ist es eine Chance für die Vereine, neue Mitglieder zu gewinnen. "Als wir von dem Projekt erfahren haben, waren wir begeistert. Wir bieten zwar viel Bewegung in unserer Einrichtung an, aber das Angebot ,Schwebebalken' ist doch etwas Besonderes, da die Kinder in unterschiedliche Sportarten hineinschnuppern können", sagt Kita-Leiterin Cornelia Klingohr, in deren Einrichtung "Schwebebalken" als erstes gestartet ist.

Bei den Kindern kommen die Angebote gut an. "Hockey war total toll. Ich habe sogar ein Tor geschossen", verrät Catharina (5). Der gleichaltrige Oskar fand Fußball besser, und Juliana (5) berichtet lachend vom Muskelkater, den sie sowohl nach Hockey als auch Fußball hatte.

Beim Judo indes stellen Kaufmann und Hampel spielerische Koordinationsübungen vor, die von Fallübungen auf der Matte abgelöst werden. Purzelbäume und Abrollen über die Schulter sind angesagt. Das Tollste ist aber zum Abschluss der Übungen der erste Wurf, den jedes Kind machen darf.

Nach Judo folgt in der nächsten Woche Leichtathletik. Dem schließen sich unter anderem Geräteturnen, Trampolinspringen, Badminton und Handball an.

(tref)
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