Schwalmtal Schwalmtals Jugend wählt

Schwalmtal · In der Gemeinde Schwalmtal wird ein Jugendparlament gegründet. Gestern konnten die Schüler, die auswärtige Schulen besuchen, ihre Vertreter wählen. Heute sollen die Ergebnisse bekannt werden.

Für die Jugendlichen, die außerhalb der Gemeinde zur Schule gehen, war gestern von 14 bis 21 Uhr ein Wahllokal im Evangelischen Jugendzentrum Effa eingerichtet. Leiterin Sabrina Buscher erwartete die Schüler dort mit ihrer Mitarbeitern Daniela Fretz. Für alle anderen war die Einrichtung geschlossen. Buscher: "Normalerweise sind hier 30 bis 40 Besucher. Der Donnerstag ist unser langer Tag." Statt dessen waren die beiden damit beschäftigt, "das Wahllokal zu bewachen".

"Platz zum Abhängen fehlt"

Marius Kremen (16), der das Berufskolleg in Dülken besucht, weiß, warum sich der Andrang an der Wahlurne in Grenzen hält: "Die sind alle im Freibad." Er habe mit einigen gesprochen, die noch kommen wollten. Auch er ist hauptsächlich ins Effa gekommen, um sich dort mit Freunden auf dem Weg ins Schwimmbecken zu treffen. Er weiß, wen er wählen will: "Ich nehme den, von dem ich weiß, dass er der Beste dafür ist." Denn der, bei dessen Namen er sein Kreuz machte, "tut das Richtige". Das wichtigste Thema für den Berufsschüler: "Es sollte mehr Orte zum Abhängen für Jugendliche geben."

Überall, klagt der 16-Jährige, werden junge Leute weggescheucht. Seine Freunde berichteten, dass sie neuerdings aus dem Kaiserpark verjagt werden. Dort treffen sich die Jugendlichen an den Bänken im Bereich des Spielplatzes, und der ist nur für Kinder bis 14 Jahre freigegeben. Nun bleibe als Treffpunkt nur noch das Gymnasium. "Aber wenn wir da zu oft sind, vertreibt uns der Hausmeister."

Für die Jugendlichen in Schwalmtal gibt es viele Themen wie diese, die sie direkt betreffen. "Aber die, die es angeht, werden nicht dazu gehört", hatte CDU-Fraktionschef Lothar Höckendorf kritisiert, als es in Schwalmtal darum ging, ein Jugendparlament zu installieren. In dieser Woche nimmt das Projekt nun endlich Form an. Alle Schüler ab der fünften Klasse, die in Schwalmtal wohnen, sind wahlberechtigt – immerhin 2255 Jungen und Mädchen. Für das Jugendparlament stellten die Schulen ihre Vertreter auf, die in den vergangenen Tagen an den weiterführenden Schulen der Gemeinde gewählt wurden. Alle Jugendlichen, die zwar im Ort wohnen, aber keine Schwalmtaler Schule besuchen, konnten im Effa wählen. "Die Rückläufe sind sehr gut", lobt Werner Bongartz von der Gemeindeverwaltung. Von Wahlmüdigkeit sei bei den Jugendlichen nichts zu spüren. Ausgezählt werden die Stimmen an den Schulen, auch im Effa wird gezählt. Wenn alles klappt, könnten schon heute die Ergebnisse vorliegen. Ende September wird dann das Parlament erstmals tagen.

(RP)
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