Mit einer Organspende Leben retten Kampf für mehr Organspenden

Schwalmtal · Wie eine Nierentransplantation Monika Schölers Herzenswunsch erfüllte und warum sich die Schwalmtalerin für mehr Organspenden in Deutschland einsetzt.

Monika Schöler hat selbst eien Transplantation erlebt. Seitdem wirbt sie dafür, dass mehr Menschen sich für das Thema Organspende interessieren. 
  Foto: bigi

Monika Schöler hat selbst eien Transplantation erlebt. Seitdem wirbt sie dafür, dass mehr Menschen sich für das Thema Organspende interessieren. Foto: bigi

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Die Schwalmtalerin Monika Schöler (55) lebt seit 22 Jahren mit einer transplantierten Niere. Zuvor konnte sie über achteinhalb Jahre nur durch ständige Dialyse am Leben erhalten werden. Für sie der Anlass, sich für Organspenden stark zu machen.

„Mit 25 – also mitten im Leben – war mein Alltag ganz auf die Behandlung durch die Dialyse ausgerichtet. Für mich gab es keine Alternative“, erzählt Schöler. Jedoch wollte sie eine Familie gründen, Kinder haben. „Durch die regelmäßige Dialyse waren das keine guten Voraussetzungen“, erinnert sie sich.

So schnell wie möglich bemühte sie sich um eine Nierentransplantation. „Man wird nach etlichen Besuchen bei Ärzten auf eine Liste gesetzt. Ich war jung und dachte, das würde schon klappen mit einem Spender.“ Irgendwann sei  es dann schnell gegangen. „Wenn eine Niere entnommen wird, kann sie nicht lange auf Eis liegen. Der Anruf kam nachts. Ich hatte ein paar Stunden Zeit, nach Düsseldorf zu fahren, da die Niere erst eingeflogen wurde. Abends wurde ich dann operiert“, schildert Schöler. Medikamente hätten ihr Immunsystem so weit unterdrückt, dass das fremde Organ nicht abgestoßen wurde.

Die Zeit danach sei nicht einfach gewesen. Und ihr Herzenswunsch erfüllte sich auch: Sie bekam ein Kind, ihr Sohn ist mittlerweile 18 Jahre alt. „Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt wie in meiner Schwangerschaft. Ich hatte ein chronisches Dauergrinsen im Gesicht, es war ein unbeschreibliches Gefühl“, erinnert sie sich. Sie konnte nach der Transplantation wieder reisen, durfte endlich wieder Tomaten, Schokolade und frisches Obst essen, was während der Dialyse zu Problemen geführt hätte.

Monika Schöler ist Mitglied im Verein Transdia, der Sport für Transplantierte und Dialysepatienten anbietet. Sportarten wie Tennis, Schwimmen, Golf, Dart oder Leichtathletik gehören dazu. Sogar deutsche Meisterschaften richtet der Verein aus. Die Mitglieder treffen sich einmal im Jahr für ein komplettes Wochenende, sind sportlich aktiv und tauschen sich aus. Schöler ist begeisterte Boulespielerin und spielt seit fünf Jahren beim VPC Viersen. Bei den europäischen Meisterschaften von Transdia in Oxford holte sie sogar eine Medaille.

„Bei allen Gelegenheiten wird deutlich, wie viele Menschen auch auf ein Organ warten und wie viel Lebensfreude durch ein gespendetes Organ wieder möglich ist. Alle Transplantierten sind so dankbar“, sagt die 55-Jährige. Viel zu viele Leute würden auf einer Warteliste stehen, Deutschland sei Schlusslicht in Europa mit den niedrigsten Zahl der Organspenden pro einer Million Einwohner.

Das Problem sei, so ihre Erfahrung, dass Fakten nicht überzeugen könnten. „Jeder will haben, aber keiner will geben“, bedauert die Schwalmtalerin. Wer Interesse hat, sich mit Monika Schöler auszutauschen oder wer Fragen etwa zur Organtransplantation oder -spende hat, kann sie telefonisch unter 02163 45 95 77 kontaktieren.

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