Geschäftseröffnung in Schwalmtal Waldnielerin erfüllt sich mit Konditorei einen Lebenstraum
Schwalmtal · Veronika Wetzels (55) bietet ab Ende September im denkmalgeschützten Haus an der Gladbacher Straße hausgemachte Kuchen an
Gebacken hat Veronika Wetzels schon immer gern. Als Kind wollte die heute 55-Jährige Bibliothekarin werden, später machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. In Teilzeit arbeitet sie jetzt im Herzkatheder-Labor des Allgemeinen Krankenhauses Viersen. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich gern mit schönen Dingen, liebt es, zu nähen und zu backen. Schon immer habe sie gern Torten gezaubert, berichtet die Schwalmtalerin: „Mein Bruder und ich haben das Kuchenbacken zu Hause von der Mutter übernommen.“ Über Jahre buk sie für Freunde, Verwandte, für Weihnachtsbasare. Jetzt will sie ihre Kuchen auch verkaufen: Am Samstag, 29. September, 14 Uhr, eröffnet sie die „Roniwerke“ an der Gladbacher Straße 4 in Waldniel.
Mit der Eröffnung des eigenen Ladens liegen aufregende Wochen hinter Veronika Wetzels. In das Projekt ist die ganze Familie eingebunden: Mit ihrem Ehemann, der Architekt ist, dem jüngsten Sohn, der Architektur studiert, und dem ältesten Sohn, einem Veranstaltungskaufmann, entwickelte sie ihre Ideen – vom Umbau des denkmalgeschützten Hauses bis zur Visitenkarte. Die Fliesen im Verkaufsraum sind neu, aber mit altem Dekor. Das Muster ist auch auf den Visitenkarten und Preisschildern zu finden. An den Details feilte die Familie gemeinsam. „Der Verkaufsraum der Konditorei sollte einfach schön sein“, sagt Veronika Wetzels.
Bei der Handwerkskammer musste die kreative Bäckerin eine Ausnahmebewilligung beantragen und vor einem Sachverständigen eine Prüfung ablegen. Angeboten werden erprobte Familienrezepte wie der Käsekuchen von Tante Martina – ohne Boden gebacken. „Das Rezept für die Donauwellen ist auch von Tante Martina“, berichtet Veronika Wetzels. „Die Schokoglasur muss eine bestimmte Konsistenz haben, damit sie beim Anschneiden nicht bricht.“
Gern probiert die „Zuckerbäckerin aus Leidenschaft“, wie sie sich selbst nennt, Rezepte aus. Bei ihren Kuchenkreationen legt sie Wert auf saisonale und regionale Zutaten und verzichtet auf Zusatzstoffe. „Man soll ruhig sehen, dass es hausgemacht ist“, sagt sie. Für den Apfel-Birnen-Ingwer-Kuchen etwa macht sie den Blätterteig selbst, Äpfel und Birnen stammen von einer nahegelegenen Obstwiese. Auch an Allergiker ist gedacht: „Ich mache alles mit Mandeln und nicht mit Nüssen, weil viele Menschen eine Nuss-Allergie haben.“
Geöffnet sind die „Roniwerke“ am Wochenende – freitags ab nachmittags, samstags und sonntags. Angeboten werden nur Kuchen, die den „Familientest“ bestanden haben.