Schule in Schwalmtal macht Theater Gymnasiasten begeistern mit einem witzigen „Zauberer von Oz“

Schwalmtal · Am Ende der Aufführung wollten die Zuschauer das Ensemble der Theater AG des Gymnasiums St. Wolfhelm gar nicht mehr von der Bühne lassen. Das hatte gute Gründe.

 Das Bühnenbild war minimalistisch, der Applaus maximal: Die Inszenierung von „Der Zauberer von Oz“ war ein großer Erfolg.

Das Bühnenbild war minimalistisch, der Applaus maximal: Die Inszenierung von „Der Zauberer von Oz“ war ein großer Erfolg.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Wieder und wieder mussten die 24 Schauspieler und ein Hund aus den Kulissen kommen und sich beklatschen lassen. Recht hatte das Publikum: Das Ensemble hatte eine makellose, kluge und witzige Vorstellung des „Zauberers von Oz“ abgeliefert.

Am Freitagabend feierte das über 100 Jahre alte Stück des amerikanischen Autors Lyman Frank Baum in der Aula des Gymnasiums Premiere. Schulleiter Thomas Martens stellte das Stück vor, das mal religiös, mal politisch motivierte Interpretationen und sogar ein Aufführungsverbot erlebt hat. Martens bereitete die Gäste augenzwinkernd auf die „Schulversion“ vor, in der die Schüler die Guten, die Lehrer dagegen die Bösen seien. Ein großer Genuss, die fünf Lehrer zu sehen, wie sie auf der Bühne auf Augenhöhe mit den Schülern der Mittel- und Oberstufe agierten, sich für kein noch so hässliches Kostüm oder gewollt dumpfbackiges Verhalten zu schade waren und auch Prügel von ihren Schülern einstecken mussten.

Jens Thißen, im Alltag Lehrer für Deutsch und Geschichte, im Stück bis fast zur Unkenntlichkeit geschminkt und verkleidet, gab eine wunderbar böse und laute Westhexe. Hellmonds, Mario Paulussen und Dirk Göbel waren Stink, Stank und Stunk – die Namen sagen schon alles. Nadine Peukert schlüpfte in die Rolle des schusseligen Onkels Henry.

Auf Schülerseite glänzten Mina Acar, Annika Lage, Sandra Liedtke, Hannes Schmitz und Ben Winterhalder in den Rollen der Dorothy, des Mensch gewordenen Hunds Toto, der hirnlosen Vogelscheuche, des ängstlichen Löwen und des herzlosen Blechmanns. Eine textfreie, aber sehr dynamische Rolle übernahm Luca Schöler als notorisch zorniger und zu spät kommender Pianist.

Stefan Hellmonds, Lehrer für Geschichte und Englisch, hatte das Stück bearbeitet: Den Inhalt und die Botschaft nicht berührend, baute er Insider-Anspielungen auf goldene Notizbücher ein (ein vergangenes Stück der AG), setzte Jugendsprache und machte aus den roten Zauberschuhen einen „Fake“. Er führte gemeinsam mit Jens Thißen Regie. Das Bühnenbild bestand aus wenigen Licht- und Toneffekten (verantwortlich Michael Werheit und die Technik AG) und minimalistisch eingesetzten Accessoires wie einem Strohballen. Die Illusion des grünen Oz-Landes und seiner Bewohner entstand durch das überzeugende Spiel sowie die fantasievollen Kostüme. Am Ende gab es noch eine Lebensweisheit mit auf den Weg: Herzenswünsche werden nur im eigenen Herzen erfüllt.

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