Chemieunfall in Schwalmtal-Waldniel Sieben Mitarbeiter atmen giftige Gase ein

Schwalmtal · Der Großeinsatz nach einem Chemieunfall im Gewerbegebiet in Schwalmtal-Waldniel ist abgeschlossen. Das Gebiet ist wieder freigegeben. Mehrere Personen wurden bei dem Vorfall am Donnerstagmorgen verletzt. Gefahr für Anwohner bestand keine.

Großeinsatz bei Chemieunfall in Schwalmtal-Waldniel
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Die Arbeiten der Feuerwehr nach einem Chemieunfall in Waldniel an der Straße Galgheide 3 sind abgeschlossen. Bis etwa 17 Uhr am Donnerstagabend waren Einsatzkräfte vor Ort, um eine chemische Reaktion in einem Container zu verfolgen. Die Polizei hatte den Unglücksort weiträumig abgesperrt, vorrangig, um den zahlreichen Einsatz- und Rettungsfahrzeugen eine reibungslose Zu- und Abfahrt zu ermöglichen. Seit dem frühen Donnerstagabend ist das Areal wieder freigegeben. Auch die anliegenden Supermärkte können wieder von Kunden anfgefahren werden.

Laut Angaben der Polizei passierte der Unfall um 10 Uhr am Donnerstagmorgen in einer Halle eines metallverarbeitenden Unternehmens.Versehentlich soll 15-prozentige Natronlauge in einen Container mit Aluminiumspänen geflossen sein und die chemische Reaktion ausgelöst haben. Dieses Gemisch produziert giftige, ätzende Dämpfe. Ein Feuer gab es nicht, sondern eine exotherme Reaktion der Chemikalien. Wie die Leitstelle der Feuerwehr des Kreises Viersen mitteilte, beobachteten Gefahrgutexperten die "kontrollierte Reaktion". Eine Gefahrstoffmessung am Nachmittag hatte ergeben, dass für Anwohner keine Gefahr besteh. Gegenwärtig geht man aber davon aus, dass für die Bevölkerung keine Gefahr besteht. Betriebe, die im Osten des Gewerebegebiets liegen, wurden vorsorglich aufgefordert, die Lüftungen auszuschalten.

Sieben Mitarbeiter mussten wegen des Verdachts auf ein Inhalationstrauma in Krankenhäuser gebracht werden. Sie atmeten die Gase offenbar aus nächster Nähe ein. Fünf von ihnen konnten am Nachmittag wieder entlassen werden. Acht weitere Mitarbeiter wurden vor Ort untersucht. Insgesamt sind in dem Unternehmen rund 50 Mitarbeiter beschäftigt.

Insgesamt waren in Waldniel 120 Wehrleute mit 35 Fahrzeugen aus dem Kreis Viersen im Einsatz. Kräfte der Schwalmtaler Wehr, der Niederkrüchtener Gesamtwehr und Gefahrgutspezialisten aus Viersen waren darunter. Vorsorglich wurde auch die MANV-Gruppe (Massenanfall von Verletzten) ins Gewerbegebiet gerufen.

Die genaue Unfallursache ist weiterhin unklar. Das Amt für Arbeitsschutz wurde informiert. Die Kriminalpolizei hat vor Ort die Ermittlungen aufgenommen. Für Rückfragen zum Schadensereignis steht die Gemeinde Schwalmtal unter der Telefonnummer 02163 9460 zur Verfügung.

(apd)
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