Nach Waldnieler Rezepten gelingen perfekte Weihnachtsplätzchen Alte Plätzchen-Rezepte neu entdecken

Schwalmtal · Wer in der Vorweihnachtszeit noch ein Plätzchen-Rezept mit Geling-Garantie sucht, ist bei dem früheren Bäckermeister und Heimatfreund Klaus Müller aus Waldniel richtig: Das sind seine heißen Tipps für perfekte Plätzchen.

Die Plätzchen-Rezepte eines ehemaligen Bäckermeisters
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Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Klaus Müller kennen die meisten Schwalmtaler als umtriebigen Chef des Heimatvereins, der die Heimatstube an der Niederstube führt. Doch Müller ist auch Bäckermeister in Rente, er führte über 20 Jahre am Markt seine eigene „Backstube am Dom“. Kaum jemand kennt derart bewährte Plätzchenrezepte wie der 71-Jährige. Auch wenn er heute  nicht mehr beruflich backt, hat Müller einen Tipp für alle Hobbybäcker in der Vorweihnachtszeit: „Plätzchen brauchen nicht nur die richtigen Zutaten. Man braucht auch Ruhe.“ Und vielleicht auch, selbst wenn es in keinem Rezept steht, etwas Liebe zum eigenen Tun.

Klaus Müller hat viele Rezepte gesammelt, die in Familien über Jahrzehnte weitergereicht wurden. Er selbst ist über seinen Vater zum Backen gekommen. Dieser war auch Bäckermeister und Müller ging in die Lehre, in der Hoffnung, einen sicheren Broterwerb zu haben.  Die Prüfung bestand er mit Auszeichnung, war mit 21 Jahren Meister, arbeitete aber immer außerhalb von Waldniel. Erst 1986 bot sich die Chance, die Bäckerei Laufenberg zu übernehmen. Doch 2005 hörte Müller auf, die Konkurrenz durch Großbäckereien war gewachsen: „Es ging nicht mehr“, erinnert er sich.

Geblieben ist die Liebe zum süßen Backwerk. Beim „Waldnieler Heidesand“ etwa schwärmt Klaus Müller: „Das ist ein ganz feines, zartes Gebäck.“ Als  Freund der Heimatgeschichte und des Platt legt er Wert auf die Bezeichnung  Plätzchen („Plätzkes“ auf Platt) statt Kekse: „Bei Keksen habe ich immer die Butterkekse, die man für den Kellerkuchen verwendet, vor Augen“, erläutert er. Die Bezeichnung „cakes“ sei in die deutsche Sprache im 19. Jahrhundert aus dem Englischen übernommen worden, damit seien klein geschnittene Kuchen, die etwa als Reiseproviant dienten,  bezeichnet worden.

Wie gelingen die Plätzchen garantiert? „Grundsätzlich sollten alle Teige immer gut gekühlt werden“, erläutert der Waldnieler. Lieber länger als zu kurz. Außerdem sollten Hobbybäcker auf Backtemperatur und -zeit achten: „Besser die Plätzchen nur goldgelb backen.“ Wenn sie zu dunkel werden, trüben Bitterstoffe das Geschmackserlebnis. Was tun, wenn  Rezepte Alkohol oder Allergie-auslösende Zutaten wie Nüsse enthalten? „Weglassen oder ersetzen“, sagt Müller pragmatisch. Statt Nüsse könnten etwa Sonnenblumenkerne verwendet werden. Und dann: Reinbeißen und schmecken lassen.

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