Familienleben in Schwalmtal Neuer Waldkindergarten bietet Platz für 20 Kinder

Schwalmtal · Die Einrichtung startet ab 1. August als Waldkindergarten. Während des Umbaus von Haus Gorissen steht ein Bauwagen in Amern.

 Sabrina Hansen will das Haus der Sonne als Waldorfkindergarten führen. Er startet am 1. August als Waldkindergarten in einem Bauwagen.

Sabrina Hansen will das Haus der Sonne als Waldorfkindergarten führen. Er startet am 1. August als Waldkindergarten in einem Bauwagen.

Foto: Birgit Sroka

Haus Gorissen in Waldniel wird durch eine Investorin als Kindertagesstätte für den Waldorf-Kindergarten-Verein umgebaut. „Künftig soll das Haus eine Kulturstätte werden, in der auch Angebote für Erwachsene gemacht werden“, kündigt die Initiatorin Sabrina Hansen (38) an. Sie wohnt in Laar, ist seit 20 Jahren Pädagogin und hat sich nach eigener Aussage in das Konzept der Waldorfkindergärten verliebt. Lange hat sie nach einer Chance gesucht, ihre Ideen mit Gleichgesinnten umzusetzen.

Vor zwei Jahren fand sie diese Menschen, die mit ihr den Verein „Haus der Sonne“ gründeten. Nach einem Jahr Vorbereitung und in Absprache mit dem Kreisjugendamt und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) kann der Kindergarten zum 1. August starten; er bietet 20 Plätze.

„Wir haben lange ein Übergangsobjekt gesucht, aber nichts gefunden. Dann kam die Idee, dass es zunächst ein Waldkindergarten werden soll“, so Hansen. „Es war mein Herzenswunsch, ein ganzheitliches Bildungskonzept im Kreis Viersen anzubieten.“ Die Idee sei, den Kindergarten mit einem Bildungskonzept für Eltern zu verbinden. man sei sehr offen für Begegnungen. Gesucht werden nun Eltern, die diese ganzheitliche Idee mittragen. Hansen betont, dass es keine Elterninitiative, sondern ein Verein sei, Dazu gehören acht ehrenamtlich Tätige. Jeder könne Mitglied werden, man sei auf Spenden angewiesen.

Eltern zahlen ihren Kindergartenbeitrag, den der Kreis Viersen festsetzt. Zum ganzheitlichen Bildungskonzept gehörten etwa das freie Spielen der Kinder, die Förderung der Kreativität, Bewegung und das Feiern der christlichen Jahresfeste. „Dabei sind wir aber nicht konfessionell gebunden“, beschreibt die Waldorfpädagogin. Auch die persönliche Begrüßung, tägliches Singen und Erzählen von Märchen und Geschichten im Jahreskreislauf, das Vermitteln der Bedeutung von Festen und deren Ursprung sowie ein sorgsamer Umgang mit der Sprache und eine gesunde Naturverbundenheit seien Teile des Konzepts. „Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder kann denken, fühlen, handeln. Die Begriffe Herz, Wille und Sinnhaftigkeit sind für mich der ganzheitliche Ansatz“, meint Hansen.

Gesunde, vollwertige und ausgewogene Ernährung stehen im Fokus, ebenso die individuelle Förderung der Kinder, auch werde die Gemeinschaft in der Gruppe gepflegt. Hansen sei die Arbeit mit Kindern wichtig und wertvoll: „Das einzelne Kind zu sehen und es heranzuführen an eine soziale Gemeinschaft, ist die Erziehungskunst. Das geht nur über die Beziehungsebene, die wir zu jedem Kind aufbauen.“ Kinder sollten auch ihre eigenen Grenzen kennen und artikulieren können. „Gerade im Kindergarten können wir gesellschaftlich noch etwas bewirken“, so Hansen.

Jetzt werden Eltern gesucht, die mitwirken möchten. Da das „Haus der Sonne“ noch nicht über Kita-online zu finden ist, können Fragen und Anmeldungen per E-Mail an hausdersonne@magenta.de gerichtet werden.

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