Reaktion auf steigende Flüchtlingszahlen Neuer Treffpunkt ist eröffnet

Grenzland · Erst Weuthen-Verwaltung, dann DRK-Übergangs-Kita und jetzt etwas Neues: Der Kreis hat mit drei Kommunen und weiteren Partnern die erste Anlaufstelle für Geflüchtete, insbesondere aus der Ukraine, eingerichtet. Was sie Ratsuchenden bietet.

 Die frühere Verwaltung der Firma Weuthen hat das DRK als Kita umgebaut, bis es mit dem Heilpädagogischen Zentrum in einen Neubau am Stöckener Weg gezogen ist. Jetzt gibt es dort einen neuen  Treff für Geflüchtete.

Die frühere Verwaltung der Firma Weuthen hat das DRK als Kita umgebaut, bis es mit dem Heilpädagogischen Zentrum in einen Neubau am Stöckener Weg gezogen ist. Jetzt gibt es dort einen neuen  Treff für Geflüchtete.

Foto: Daniela Buschkamp

Mütter und Väter, die im Elterncafé klönen, sich informieren über Hilfe im Alltag oder andere Angebot, eine Sprechstunde des Kommunalen Integrationszentrums nutzen oder ihre Kinder betreuen lassen, während sie einen Integrationskursus der Volkshochschule besuchen: Das sind einige Möglichkeiten, die die neue Begegnungsstätte Westkreis am Stöckener Weg 1 in Schwalmtal-Waldniel bietet.

Dieses Angebot ist  bisher im westlichen Kreis Viersen einzigartig. Der Kreis  hat damit mit seinen Partnern  auf die steigende Zahl von geflüchteten Menschen aus der Ukraine reagiert.

Die Begegnungsstätte  ist eine Anlaufstelle für Erwachsene und Kinder mit Migrationshintergrund, aber insbesondere für die Menschen, die  jetzt den Krieg in der Ukraine und die  Flucht aus ihrer Heimat  erfahren haben. „In den ersten vier Wochen wurden die Angebote gut angenommen“, erklärte eine Sprecherin des Kreises Viersen auf Anfrage. „Die Nachfrage ist steigend.“ Als  erste größere Aktion sei ein Trödelmarkt organisiert worden, der viele Menschen in die neue Einrichtung gelockt habe.

v.l.: Brüggens Bürgermeister Frank Gellen, seine Kollegen aus Niederkrüchten, Kalle Wassong, und Schwalmtal, Andreas Gisbertz mit Landrat Andreas Coenen, Detlef Blank (DRK),  Johanne Leuthen, Katrin Wohkittel und Stephan Joebges (Kinderdorf) sowie Silvia Jäger (Kreis Viersen).

v.l.: Brüggens Bürgermeister Frank Gellen, seine Kollegen aus Niederkrüchten, Kalle Wassong, und Schwalmtal, Andreas Gisbertz mit Landrat Andreas Coenen, Detlef Blank (DRK),  Johanne Leuthen, Katrin Wohkittel und Stephan Joebges (Kinderdorf) sowie Silvia Jäger (Kreis Viersen).

Foto: Kreis Viersen

Das DRK hat das frühere Weuthen-Verwaltungegebäude angemietet. Zuvor hatten die Gemeinde Schwalmtal und der Kreis in einen Umbau investiert, damit das DRK eine provisorische Kita eröffnen konnte. Diese „DRK-Kindertagesstätte Waldniel“ ist  ausgezogen und befindet sich jetzt in einem Neubau am Stöckener Weg 11/11a. Dort arbeitet sie unter einem Dach mit dem Heilpädagogischen Zentrum (HPZ), das mit den „Waldnielwichteln“ Kinder betreut. Außerdem vor Ort: eine Dependance der Interdisziplinären Frühförderung (IFF).

Der Kreis hat die Begegnungsstätte vorfinanziert, hat aber einen Antrag auf finanzielle Unterstützung aus dem „Asyl-, Migration- und Investitionsfonds 2021-2027“ gestellt. Ob die Einrichtung langfristig bestehen bleibt, ist noch unklar.

Unter einem Dach arbeiten die drei Westkommunen Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten mit dem Kreis Vieren sowie dem Deutschen Roten Kreuz und und dem Kinderdorf Bethanien zusammen. „Das Haus steht allen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Gastgeberfamilien und Ehrenamtlern aus der Flüchtlingshilfe offen“, erklärt der Kreis.

Gemeinsam wollen sie ein regionales Netzwerk, unabhängig von Trägern und Einrichtungen, für Menschen jeden Alters aufbauen. Dabei  sollen auch bereits vorhandene Angebote, etwa aus den umliegenden Familienzentren, und das Kowhow effizient gebündelt werden.  Mehr zum neuen Netzwerk erläutert Andreas Coenen, CDU-Landrat des Kreises Viersen: „Bereits vorhandene ehrenamtliche Angebote aus den Kommunen und Angebote der Familienzentren werden als Ergänzung und Unterstützung miteinbezogen.“ Die Familien wurden und werden laut Kreis durch engagierte Ehrenamtler, etwa von der Flüchtlingshilfe Brüggen, dem Asylkreis Schwalmtal oder auch der katholischen Flüchtlingshilfe St. Bartholomäus in Niederkrüchten vor Ort begleitet.

Coenen eröffnete die Einrichtung  mit den Bürgermeistern Frank Gellen (Brüggen, CDU), Kalle Wassong (Niederkrüchten (parteilos) und Andreas Gisbertz (Schwalmtal, CDU) sowie Detlef Blank, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Viersen, und Stephan Joebges, Verwaltungsleiter des Kinderdorfes.

In der Begegnungsstätte tätig sind eine Leiterin, eine pädagogische Mitarbeiterin mit ukrainischem Hintergrund und eine Unterstützungskraft. Bei Bedarf werden Dolmetscher über das Kommunale Integrationszentrum angefragt.

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