Für Umwelt engagiert Hunderte sammelten Müll in Schwalmtal

Schwalmtal · Schüler, Kita-Kinder, der Bürgermeister und viele Privatleute befreiten Schwalmtals Straßen, Grünflächen und Wälder von achtlos weggeworfenen Müll. Dabei fiel auch auf, wo Hundekotbeutelspender und Mülleimer fehlen.

 Rund um Lüttelforst sorgten de Kita-Kinder mit ihren Erziehern und Bürgermeister Andreas Gisbertz für weniger Unrat.

Rund um Lüttelforst sorgten de Kita-Kinder mit ihren Erziehern und Bürgermeister Andreas Gisbertz für weniger Unrat.

Foto: Fiona Schultze

Hunderte Menschen haben sich am Freitag und am Wochenende auf Schwalmtaler Wanderwege, Straßen, in Parks und in Wälder begeben, um bei der Aktion „Schwalmtal räumt auf“ die Natur von Unrat zu befreien. Organisiert hat die Müllsammelaktion erneut die Schwalmtalerin Alyssa Linnemann; Mit-Organisatoren waren die Gemeinde Schwalmtal und der Abfallbetrieb des Kreises Viersen.

Trotz Regenwetter haben sich die Mädchen und Jungen der Kindertageseinrichtung Lüttelforst ihre kleinen  Handschuhe angezogen und leeren Müllsäcke gepackt: Voller Tatendrang wollten die jungen Helfer das Waldgebiet rund um Lüttelforst von Müll befreien. „Wir besuchen regelmäßig die Waldgebiete in Lüttelforst und sammeln dann auch den dort befindlichen Müll auf“, berichtete Kita-Leitung Sabine Sabas. „Die Natur liegt uns sehr am Herzen.“

Umso mehr freute sie sich, gemeinsam mit den Kindern und Schwalmtals Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) an solch einer offiziellen Müllsammelaktion teilzunehmen. Jakob (5) fand am Waldrand ein Bonbon-Papier: „Ich finde es doof, dass in der Natur Müll liegt“, sagte er. Und sein Freund Leon (6) stimmte zu: „Das mit dem Müll finde ich nicht so gut.“ Beide haben schon öfter mit den Mitarbeitern der Kindertagesstätte Unrat aufgesammelt. Trotzdem sind sie sich einig: „Wir möchten das gerne öfter machen. Allein wegen den Tieren, die den Müll fressen und davon krank werden.“ Gemeinsam mit dem Bürgermeister durchsuchten die Kinder die Natur rund um die Kindertagesstätte gründlich. Dabei fanden sie etwa Plastiktüten, Scherben, Schüsseln und benutzte Taschentücher.

„Als Bürgermeister aber auch als Privatperson finde ich es wichtig, an solchen Müllsammelaktionen teilzunehmen“, sagte Andreas Gisbertz. „Damit wird ein wichtiges Zeichen gesetzt.“ Er lobte und betonte, dass viele Kinder an der Aktion teilnehmen. Und wusste: „Leider lohnt es sich auch immer.“ Kita-Leitung und Gisbertz waren sich sicher: „Kinder, die mit dem Thema Umweltverschmutzung aufwachsen, sind sensibler, schmeißen nicht leichtsinnig Müll in die Natur und können Vorbilder werden.“ Nach rund einer Stunde war der Bereich rund um die Kita von Müll befreit.

Doch die Kinder werden sich auch zukünftig noch genauer mit dem Thema beschäftigen: „Wir greifen das Thema Müll immer wieder auf. Die Kinder machen bei uns einen Müllführerschein, vor kurzem hatten wir ein Müllprojekt. Wir möchten die Kinder auch weiterhin sensibilisieren“, erklärte Sabas.

Auch 17 Vorschulkinder vom Bethanien Familienzentrum Kaiserpark waren aktiv und haben den angrenzenden Kaiserpark in Waldniel von Müll befreit. In kürzester Zeit hatten die Kinder einen großen, blauen Müllsack gefüllt – und fanden rund zehn Glasflaschen.

Dem Müll den Kampf angesagt hat auch die Janusz-Korczak-Realschule in Waldniel. Lehrer Tobias Heimes war etwa am Freitag mit seiner fünften Klasse rund um das Realschulgelände unterwegs. Heimes hat seine Klasse in sechs Gruppen aufgeteilt, die jeweils in unterschiedlichen Bereichen den Unrat entfernt haben.

„Wir haben insgesamt 25 Mülltüten gesammelt“, bilanziert er. Für die Müllsammelaktion nutzte der Lehrer  eine Doppelstunde Biologie: „Erschreckend war, wie viele Zigarettenkippen rings um die Schule gesammelt wurde“, sagte Heimes. Außerdem haben die Schüler eine Vielzahl an kaputten Glasflaschen entlang der Turnhalle gefunden. „Im Großen und Ganzen war es eine gelungene Aktion, die wir gerne nächstes Jahr wieder unterstützen wollen“, sagte der Realschullehrer.

Und auch Organisatorin Alyssa Linnemann war mit einer Gruppe unterwegs und zog Bilanz: „Unfassbare Mengen Müll lagen allein an einem Stück im Grünstreifen zwischen Rotem Weg und Wohnsiedlung.“ Das meiste davon seien Glasflaschen, Hundekotbeutel und Trinkbeutel gewesen. „Wenn der Abschnitt so frequentiert ist, wären Hundekotbeutelspender und Mülleimer hier wohl sehr angebracht“, sagte sie.

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