Für Jugendliche in Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal 1000 Schüler suchen nach dem passenden Job

Schwalmtal · Was macht eigentlich ein Mechatroniker? Welche Aufgaben hat ein Heilerziehungspfleger, was gehört zum Berufsbild der zahnmedizinischen Fachassistenz? Bei der Ausbildungsmesse „Dein Job Match“ in Schwalmtal konnten sich die Besucher an den Ständen von 37 Ausstellern informieren.

 In der Achim-Besgen-Halle konnten Schüler mit Ausbildern aus der Region ins Gespräch kommen.

In der Achim-Besgen-Halle konnten Schüler mit Ausbildern aus der Region ins Gespräch kommen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Die Achim-Besgen-Halle hat sich in eine einzige große Ausstellungsfläche verwandelt: Zum nunmehr vierten Mal laden die Wirtschaftsförderungen der Gemeinden Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal zur Ausbildungsmesse ein. Unter dem Titel „Dein Job Match“ haben sich 37 Aussteller eingefunden, die unterschiedliche Berufe vorstellen.

„Das Interesse seitens der Aussteller ist groß. Wir konnten leider nicht alle Interessierten unterbringen“, berichtet Maria Jenneßen, die die Messe federführend organisiert. Nicht weniger großes Interesse herrscht bei den weiterführenden Schulen der drei Gemeinden. Rund 1000 Schüler der Stufen acht bis EF sind es, die im Laufe des Tages zu den Besuchern zählen.

„Das ist ein schönes Angebot. Ich selber möchte entweder in einen medizinischen oder kreativen Beruf einsteigen. Hier kann ich etliches kennenlernen und Kontakte für Praktika knüpfen“, sagt Neuntklässlerin Nora von der Janusz-Korczak-Realschule. Überall erwarten die Schüler aufwendig gestaltete Stände, die einladen, einmal stehen zu bleiben und sich zu informieren.

Wenn Industriemechaniker Jens Schroers am Stand der QMT Automatisierung, Maschinen und Service GmbH den dort neugierig auf einen komplexen Maschinenaufbau schauenden Schülern erklärt, dass es sich dabei um die Zwischenprüfungsarbeit eines Mechatroniker-Auszubildenden handelt, ist das Staunen groß. Es zeigt den Schülern, wie komplex das Wissen eines Mechatronikers schon in der Ausbildung ist. „Im Prinzip vereint der Mechatroniker drei Berufe in sich. Es sind der Elektriker, der Mechaniker und der Informatiker. Daher geht die Ausbildung auch über 3,5 Jahre“, sagt Erik Wetzels, der genau diese Ausbildung Anfang des Jahres mit Erfolg abgeschlossen hat. Gerne führen die beiden Mitarbeiter von QMT die Maschine, die in der Lage ist Rundeisen mit und ohne Nut zu sortieren, auch vor.

Bei Holzbau Schröder aus Niederkrüchten ist Firmeninhaber Nobert Schröder die Begeisterung über den Beruf des Zimmerers anzusehen. „Wir verwirklichen Träume. Wir bauen nicht, wir erschaffen. Von den ersten Planungen über den Entwurf bis hin zur Umsetzung sind wir für ein Haus verantwortlich. Man sieht, was man erschafft. Das ist einfach immer wieder schön“, sagt Schröder. Für die Messe hat er sich Zeit genommen: „Es ist einfach wichtig, jungen Menschen Berufe vorzustellen, ihnen zu erklären, wie die Ausbildung aussieht und was sie mit dieser machen können.“

Die gleiche Begeisterung ist beim Stand von Thaler und Team spürbar. Die in Brüggen angesiedelte Zahnarztpraxis ist mit einem mehrköpfigen Team vor Ort und wirbt für den Beruf der zahnmedizinischen Fachassistenz, kurz ZFA genannt. „Ich hatte selber das Vorurteil, man würde nur am Behandlungsstuhl stehen und absaugen. Ich habe dann trotzdem ein Praktikum gemacht und war begeistert über die vielfältigen Aufgaben, die der Beruf der ZFA mit sich bringt“, erzählt Chiara Rosati. Julie Hunger, die im zweiten Ausbildungsjahr steckt, ergänzt: „Die Ausbildung ist vielschichtig und man übernimmt schon viel Verantwortung.“

Wie viel Wissen der Beruf der Bäckereifachverkäuferin mit sich bringt, verdeutlicht Celine Grimaldi, die zusammen mit Recruiterin Deborah Gielen am Stand der Bäckerei Stinges steht. Bei Quarkbällchen findet ein reger Austausch statt. Beim LVR lockt ebenfalls kulinarisches. Mit einer Beeinträchtigungsbrille, die Blindheit symbolisiert, geht es ans Testen von Snacks. „Die Schüler erhalten so einen Eindruck, was es heißt ein Handicap zu haben. Damit bringen wir dann unseren Beruf als Heilerziehungspfleger ins Spiel“, sagt Sabrina van den Brand, die diesen Beruf erlernt.

Begeistert sind die Schüler von dem Angebot der kostenlosen Bewerbungsfotos. Das Fotostudio BK-Photographie hat ein kleines Studio aufgebaut und setzt sie ins rechte Licht. „Das ist ein tolles Angebot und sehr praktisch dazu. Ich lasse die Fotos jetzt machen und spare mir das Geld dafür“, sagt Nico.

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