Vier Projekte verbessern Klimaschutz in Schwalmtal Klimaschutz auf Schwalmtals Schulhöfen

Schwalmtal · Grauer Asphalt, wenig Grün, kaum Schatten: So wenig einladend sehen zurzeit Pausenhöfe in Schwalmtal aus. Für je zwei Grund- und weiterführende Schulen wurde geplant, die Flächen zu verschönern. Erste Arbeiten haben begonnen. Was das für den Klimaschutz bringt.

Mehr Schatten und Grün auf Schulhöfen in Schwalmtal​
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Mehr Schatten und Grün auf Schulhöfen in Schwalmtal

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Foto: Daniela Buschkamp

Gute Nachricht für Hunderte Kinder und Jugendliche, die auf Schulhöfen in der Gemeinde Schwalmtal ihre Pausen verbringen, dort Fußball oder fangen spielen, sich unterhalten oder ihre Verpflegung essen:  Vier Flächen im Gemeindegebiet werden voraussichtlich noch in diesem Jahr attraktiver werden.

Dafür hat die Gemeinde Schwalmtal laut Pressekoordinator Jan Winterhoff Fördermittel von der Europäischen Union und vom Land NRW beantragt und erhalten. Die Umgestaltungen, inklusive der Planung,  werden komplett gefördert. Insgesamt 300.000 Euro gibt es für die Gemeinschaftsgrundschulen Amern und Waldniel sowie für die Hauptschule Schwalmtal und das St.-Wolfhelm-Gymnasium, beide in Waldniel.

Die Gemeinschaftsgrundschule Amern an der Herman-Löns-Straße 2 ist diejenige, an der das Vorhaben  am weitesten fortgeschritten ist. Auf dem Gelände der Schule, an der 284 Mädchen und Jungen lernen, gibt es einen  großen und einen kleinen Pausenhof, jeweils mit Sport- und Spielmöglichkeiten.

Auf dem großen Schulhof bleibt der größte Teil noch immer Beton. Neugestaltet wird eine  200 Quadratmeter große Fläche. Sie liegt zurzeit hinter einem Bauzaun. Was dort bisher gemacht wurde:  Der Asphalt ist entfernt, das Klettergerüst ist abgebaut worden. Bereits erkennbar sind die Standorte für die neuen sieben Bäume. Außerdem ist noch ein Sonnensegel über der Tischtennisplatte vorgesehen; die Pfosten dafür sind, so Landschaftsplaner Andreas Hermanns, bereits gesetzt worden.

Die Planungen für die neue Fläche hätten die vorherige Schulleitung und Vertreter vom Förderverein übernommen, schildert Lehrer Michael Stäglich, der zum jetzigen kommissarischen Schulleitungsteam gehört. Eine Woche vor den Herbstferien hätten die Bauarbeiten begonnen – und sie werden  noch einige Wochen dauern. Stäglich begrüßt die Umgestaltung, seit Jahren sei der Schulhof nur eine triste Fläche gewesen: „Wir sind gespannt auf das Ergebnis.“

Wie es jetzt weitergeht, erläutert Landschaftsarchitekt Andreas Herrmanns: „Die neuen Bäume werden bis Mitte November gepflanzt, zum Parkplatz hin gibt es neue Sträucher, auf den Boden kommen Hackschnitzel.“ Verwendet würden klimarobuste Baumarten wie Kornelkirsche, Feldahorn, Amberbaum, Gleditschie und Mispel. Sieben von ihnen stehen gegenüber des Eingangs, zwei an der Tischtennisplatte.

Andreas Hermanns zufolge werde das alte Spielgerät  nicht nur wieder aufgestellt, sondern der Förderverein erweitere es sogar noch um einen neuen Teil. Zurzeit warte man auf die Lieferung. Zudem werde als neues Gerät noch eine Dreifach-Reckstange montiert.

Für Hermanns ist es nicht das erste Projekt dieser Art:  Er hat im Sommer bereits einen Teil des Pausenhofs der Waldnieler Gemeinschaftsgrundschule um ein „grünes Klassenzimmer“ und einen Bewegungsparcours erweitert; der dortige Förderverein und die Sparkassenstiftung finanzierten dies. Zudem hat er den Pausenhof der Gesamtschule in Brüggen gestaltet.

 Was das für den Klimaschutz bringt: „Schulhöfe sind stark vom Klimawandel betroffen. Durch starke Sonneneinstrahlung und wenig schattenspendenden Bäumen heizen sie sich im Sommer stark auf“, sagt Pressekoordinator Winterhoff über die oft großen Betonflächen.

Um die Hitzespeicherung auf den Flächen zu reduzieren sowie um dort den Kindern das Spielen und den Aufenthalt zu ermöglichen, stünden mehr Grün und mehr Schatten für Flächen und Außengelände im Vordergrund, so Jan Winterhoff. Deshalb habe sich die Verwaltung um die Landesförderung aus EU-Mitteln beworben, die zum Schutz gegen den Klimawandel beitragen.

Bei den drei weiteren, noch ausstehenden Schulhofprojekten an der Grundschule Waldniel, an der Hauptschule und am St.-Wolfhelm-Gymnasium ist Andreas Hermanns allerdings nicht beauftragt worden. Dort haben die Arbeiten  noch nicht begonnen.

„Die Aufträge sind bereits vergeben“, sagt Schwalmtals Fördermittelmanagerin Angelika Steinhäuser. Die Ausführung solle bis Dezember 2022 erfolgen.

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