Johannes-Kepler-Realschule Viersen-Süchteln Schule kooperiert mit Verein für Erinnerungskultur

Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages nimmt die Zusammenarbeit der Johannes-Kepler-Schule in Süchteln (JKS) mit dem „Verein zur Förderung der Erinnerungskultur Viersen 1933–45“  konkrete Gestalt an.

 Unterzeichnung Vertrag der Johannes-Kepler-Realschule mit dem Verein zur Förderung der Erinnerungskultur 1933-1945 Viersen

Unterzeichnung Vertrag der Johannes-Kepler-Realschule mit dem Verein zur Förderung der Erinnerungskultur 1933-1945 Viersen

Foto: VzFdE

Die Realschule hatte schon bei den beiden vergangenen Verlegungen von Stolpersteinen in Süchteln maßgeblich die Gedenkstundenmitgestaltet. Schüler trugen bei den Verlegungen die biografischen Daten der Opfer vor und legten Blumen nieder. Die intensive Beschäftigung mit der Zeit des Nationalsozialismus ist in der Schule ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit. So unternahmen Schüler der JKS eine Exkursion zur Gedenkstätte des ehemaligen KZ Bergen-Belsen und machten einen Stadtrundgang in Bremen, um Orte und Gebäude kennenzulernen, die mit der Zeit des Nationalsozialismus verknüpft sind. Auch bei der Gestaltung eines virtuellen Stadtrundgangs in Viersen, der in Kürze vorgestellt wird, erarbeitete eine Schülergruppe der JKS Storyboards und Hörspielbeiträge für den App-basierten Stadtrundgang. Für den kommissarischen Schulleiter Thomas Küpper ist die Auseinandersetzung der Schüler mit der Vergangenheit wichtig für die ihre Fähigkeit, Zukunft engagiert gestalten zu können. „Das geht nicht nur über historische Fakten, dazu muss auch das konkrete Erleben und Miterleben in der Schule Platz finden. Wir verankern das in unserer pädagogischen Arbeit in jedem Schuljahr durch entsprechende Angebote “

Der Kooperationsvertrag zwischen der Realschule und dem Verein stellt jetzt die Zusammenarbeit auf eine feste Grundlage. Die Schulkonferenz hatte die Kooperation beschlossen. Im Vertrag wurden jetzt umfangreiche Verabredungen zur künftigen Zusammenarbeit festgelegt. Dazu wurde eine Checkliste angelegt, die mögliche Ebenen der Kooperation definiert. So wollen Verein und Schule unter anderem bei der Gestaltung von Gedenktagen, bei Verlegungen weiterer Stolpersteine, bei der Erarbeitungen von Stadtrundgängen und schulischen Projekten zum Thema Erinnerung intensiv zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Für Julietta Breuer, die im Verein zur Förderung der Erinnerungskultur das Thema Kooperation mit Schulen betreut, ist der Kooperationsvertrag die Basis für eine „moderne Form des Erinnerns“: „Die Produktion von Hörspielen ist ein gutes Beispiel für eine handlungsorientierte Form der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Das spricht die Schüler auch emotional an und geht über reine Wissensvermittlung weit hinaus.“.

Mit dem Kooperationsvertrag mit der JKS hat der Verein einen ersten Meilenstein beim Ziel der Zusammenarbeit mit Schulen erreicht. Für Mirko Danek, den Vorsitzenden des Vereins, ist die Unterzeichnung des Vertrages ein Grund zu besonderer Freude: „Für uns ist Erinnerungskultur kein abstrakter Begriff, der sich in der Vermittlung historischer Fakten erschöpft. Wir wollen mit der Erinnerung auch Bewusstsein für die Aufgaben der Zukunft schaffen.“ Die Arbeit gegen das Vergessen müsse vor allem junge Menschen ansprechen. Danek: „Unser Ziel ist deshalb die Kooperation mit Schulen in allen Viersener Stadtteilen, der Vertrag mit der Johannes-Kepler-Schule ist ein wichtiger Einstieg.“

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