Schützenfeste im Grenzland Schöne Feste in Hehler und Gützenrath

Schwalmtal/Niederkrüchten · Unvergesslich: Jürgen Busch erfüllte sich in Hehler, Bernd Breuer in Gützenrath den Traum vom Königsspiel.

Zufriedene Gesichter in Hehler: Der Königsstaat um Jürgen Busch (M.) ist ein Familienunternehmen. Zum Fest gab es den Likör Busch-Busch.

Zufriedene Gesichter in Hehler: Der Königsstaat um Jürgen Busch (M.) ist ein Familienunternehmen. Zum Fest gab es den Likör Busch-Busch.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Beim Schützenfest der St.-Josef-Bruderschaft Hehler feierten zum Auftakt der Kirmes tausende Menschen bei der bunten Party unter dem Motto „Sex on the Beach“. Dabei wat auch der Königsstaat, der ein Familienunternehmen ist: Schützenkönig ist Jürgen Busch (mit Birgit), Sohn Steffen (auch „Schierer Wandervogel“) mit Cousine Jenny Wittke und Sohn Timo (Zugkönig der Marine-Infanterie) mit seiner Freundin Christina Simons. Der Königsadjutant der Bruder der Königin, Marcus Ramackers mit Sandra.

Der Spieß Peter Ramackers (vor fünf Jahren Schützenkönig von Kirspel-Waldniel und Onkel der Königin) hatte ein wachsames Auge über das Bataillon und dabei viel Freude: „Die Verfehlungen behalte ich im Kopf; sie bringen jede Menge Freibier.“ Auf Wunsch des Königs zog sein 15-jähriges Patenkind Luca Schöler als Tambourmajor mit dem Tambourkorps Amern voran.

Die große Königsresidenz ist komplett aus Holz, rund 14 Meter breit und bis zu 4,50 Meter hoch. König Jürgen ließ 200 Teile zuschneiden, montierte und baute sie an vier Abenden auf: „Mehr als eine Tonne Gewicht“, sagt er. Kränzerinnen verzierten die Königsburg mit 180 aufgesetzten zugeschnittenen und bemalten Styropor-Platten. „Da ich beruflich viel in England unterwegs bin und mir keine Zeit für monatelanges klassisches Kränzen mit Röschen zur Verfügung stand, fand ich eine andere Lösung. Die Königsburg wurde von mir selber konstruiert“, so Busch. Zwei Kräne hievten am Königshaus den 20 Meter langen Königsmaien hoch.

Bei der Bruderschaft Hehler ziehen 17 Züge mit. Die mobilen Wachlokale der Gruppen, die aus Bauwagen, Wohnwagen und Abrollcontainer bestehen, wurden erweitert durch einen ehemaligen Linienbus. Der Jägerzug lackierte und baute ihn um. Neu ist der Kinderzug, der aus 30 Jungen und Mädchen im Alter von einem Jahr bis sechs Jahre besteht. Sabine Boers betreute den quirligen Nachwuchs.

Königsstaat und Präsident Stefan Biermanns ziehen heute zum Königsgalaball klassisch mit Zylinder und Fliege ins Festzelt. Königin Birgit aber hüllte sich bei der Kleiderfrage in Schweigen: „Ich verrate doch nicht vorher, was ich anziehe. Dann wäre doch die Überraschung futsch.“

 König Bernd Breuer erfüllt sich mit dem Königsspiel in Gützenrath einen lang gehegten Traum. Er strahlte mit seinem Hofstaat bei der Parade.

König Bernd Breuer erfüllt sich mit dem Königsspiel in Gützenrath einen lang gehegten Traum. Er strahlte mit seinem Hofstaat bei der Parade.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Ein schönes und farbenprächtiges Schützenfest feierte die St.-Bartholomäus-Schützenbruderschaft Gützenrath mit Schützenkönig Bernd Breuer (mit Anita) sowie mit den Ministerpaaren Wolfgang (mit Lola Vierbücher) und Guido Müller (mit Marina Thannheiser). Ihnen voran zog der Königssohn Michael Breuer als Königsadjutant. Bei der Königsparade waren auch die Königs-Enkelkinder Mica (4), Hannah (7) und Laura (6) dabei.

Mitten im Zug der schwarzen Männer befand sich Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos). Er feierte ein kleines Jubiläum: Er ist seit zehn Jahren Mitglied der seit 110 Jahren bestehenden Bruderschaft.

Der Entschluss von Bernd Breuer, König zu werden, klingt einfach: „Ich bin mehr als 40 Jahre in der Bruderschaft und wollte einmal in der ersten Reihe stehen.“ Königin Anita trägt zum Königs-Gala-Ball ein blaues Gala-Kleid. In ihrem Haar steckt ein Diadem – mit großen Erinnerungen verbunden: „Meine Mutter Christine Görtz trug es vor 49 Jahren als Königin in Dam-Birth, im Jahr 1972 dann meine Schwester und später auch noch meine Nichte.“

Die Blaskapelle Lüchtringen aus dem Kreis Höxter kam zum Auftakt des Schützenfestes auf den letzten Drücker wegen eines Staus auf der Autobahn. „Ich persönlich komme aus Lüchtringen und stellte damals die Verbindung her“, sagte Erster Brudermeister Josef Beine.

Am Freitag hatten die St.-Bartholomäus-Schützen die Bruderschaften Oberkrüchten, Niederkrüchten und St. Sebastianus Amern St. Georg zu Besuch. „In Oberamern auf dem Schießstand schießen wir immer unsere Vereinsmeister aus, daraus entstand ein freundschaftlicher Kontakt“, erzählt Josef Beine. Am Samstag kamen die Bruderschaften Heyen, Laar, Brempt und Dam-Birth. Der May-Day von Gützen­rath4you, der sonst auf dem Reitplatz stattfindet, wurde als großer Familientag ins Festzelt verlegt.

Die Gützenrather freuen sich über Schützennachwuchs: 24 Kinder mit grün-kariertem Hemd, Schützenhut mit Federn und Holzgewehr unter Hauptmann Gunther Wiegand zogen mit.

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