Viersen Schießerei am Rathausmarkt

Viersen · Es ging um Geld: Anfang Juli ist ein Imbiss-Betreiber in Viersen durch mehrere Schüsse schwer verletzt worden. Jetzt sitzt ein 51-Jähriger unter anderem wegen schwerer räuberischer Erpressung auf der Anklagebank des Landgerichts.

 Nach den Schüssen in der Viersener City am 4. Juli gegen 16 Uhr suchten die Ermittler vor dem Rathausmarkt nach Spuren.

Nach den Schüssen in der Viersener City am 4. Juli gegen 16 Uhr suchten die Ermittler vor dem Rathausmarkt nach Spuren.

Foto: JUNGMANN (Archiv)

Ein 51-jähriger Wuppertaler steht derzeit vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor der Ersten Strafkammer des Landgerichts in Mönchengladbach unter anderem schwere räuberische Erpressung und den unerlaubten Gebrauch einer halbautomatischen Waffe vor. Er soll Anfang Juli einen Imbiss-Betreiber am Viersener Rathausmarkt durch mehrere Schüsse schwer verletzt haben.

Zu Prozessbeginn erklärte der Anwalt des 51-Jährigen sinngemäß: "Der Mandant gibt den Ablauf der Schießerei zu, so wie sie in der Anklage steht." Näheres wolle er aber erst bei dem nächsten Prozesstermin schildern. Dagegen machte der aus der Türkei stammende Mann bereitwillig Angaben zum Lebenslauf. Eine Lehre habe er nicht beendet. Dann nannte der Familienvater verschiedene Beschäftigungen, aber auch Zeiten von Arbeitslosigkeit. Zuletzt habe er in Wuppertal ein Sportcafé betrieben. Inzwischen sitzt der 51-Jährige in Mönchengladbach in Untersuchungshaft.

Halbautomatische Pistole

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte am 4. Juli gegen 16 in Viersen am Rathausmarkt mit einer halbautomatischen Pistole auftauchte und von dem Betreiber eines Imbisslokals 10 000 Euro forderte. Als das Opfer sich weigerte zu zahlen, soll der Angeklagte gedroht haben, ihm in den Fuß zu schießen. Der Viersener weigerte sich. Daraufhin soll der Wuppertaler den anderen tatsächlich in den linken Unterschenkel geschossen haben. Das Opfer lief davon, wurde aber dennoch von einem zweiten Schuss ins Gesäß getroffen. Ein dritter Schuss vom Verfolger verfehlte den Viersener, so das Ergebnis des Ermittlungsverfahrens. Der Verletzte flüchtete in Richtung eines wenige Meter entfernten Supermarktes.

Doch dort trafen die beiden Männer erneut aufeinander. Hier soll der Angeklagte von dem angeschossenen Opfer nunmehr 50 000 Euro gefordert haben. Ein Angestellter des Geschäfts versuchte, den Schützen zu beruhigen. Doch der richtete die Waffe auf den Mann, bis der aus Angst zurückwich. Polizeibeamte trafen den Schützen am Tatort noch mit der Pistole in der Hand. "Die Waffe war in schussbereitem Zustand", hatten sich die Polizeibeamten erinnert. Beim Haftrichter hatte der Angeklagte beteuert, dass das Opfer von ihm ein Darlehen von 1800 Euro erhalten habe, aber das Geld nicht zurückgezahlt habe. Dazu will der 51-Jährige erst beim nächsten Prozesstermin aussagen. Das Gericht hat insgesamt 18 Zeugen geladen. FRAGE DES TAGES

(RP)
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