Verwaltung will Wertstoffhof Schafft Brüggen die Altpapiercontainer ab?

Brüggen · Im Umweltausschuss wird über einen eigenen Wertstoffhof entschieden.

 Beschwerden über vollgestopfte Altpapiercontainer (hier am Nikolausplatz) und verdreckte Standorte hört Ordnungsamtsmitarbeiter Christoph Gehlmann häufig. Kommt der Wertstoffhof, könnten viele Container wegfallen.

Beschwerden über vollgestopfte Altpapiercontainer (hier am Nikolausplatz) und verdreckte Standorte hört Ordnungsamtsmitarbeiter Christoph Gehlmann häufig. Kommt der Wertstoffhof, könnten viele Container wegfallen.

Foto: Busch

Brüggens Ausschuss für Natur und Umwelt will in der Sitzung am Donnerstag, 17. Januar, ab 18.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Brüggener Rathauses, über die Einrichtung eines Wertstoffhofes in Bracht entscheiden. Dazu muss zunächst eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Übertragung der Sammlungsverpflichtung auf den Abfallbetrieb des Kreises Viersens abgeschlossen werden. Somit bekämen die Bürger der Burggemeinde eine zentrale Anlaufstelle für Altpapier, Altglas und Altkleider. Darüber hinaus würden einige Container im Gemeindegebiet wegfallen.

Zurückgehend auf einen Antrag der FDP Ende 2014, ein Unterflursystem für Papier-, Glas- und Altkleidercontainer oder einen Wertstoffhof in der Burggemeinde Brüggen zu schaffen, beschäftigt sich der Natur- und Umweltausschuss nun mit der Frage, ob ein Wertstoffhof dazu führen wird, dass keine Abfälle mehr illegal an öffentlichen Containern abgestellt werden. Bereits im März 2017 hatte die Entsorgungsfirma Lankes ein Konzept für ein Modulsystem eines Wertstoffhofes im Ausschuss vorgestellt. Dabei hatte das Unternehmen angeboten, den Wertstoffhof privatwirtschaftlich zu betreiben. Die Gemeinde könne trotzdem noch eigene Container mit aufstellen.

Die Verwaltung favorisiert aber, den Wertstoffhof nicht in private Hände zu geben, sondern vom Abfallbetrieb des Kreises Viersen bewirtschaften zu lassen. In der Überlegung ist, die im Gemeindegebiet stehenden Altpapiercontainer ganz oder teilweise abzuziehen und die Containerstandorte Nikolausplatz und Heidhausener Straße aufgrund der starken Verschmutzung dann aufzugeben. Auch die Altkleidercontainer könnten an den aufgelösten Standorten entfernt werden, da Altkleider künftig auf dem Wertstoffhof abgegeben werden.

Die Elektroaltgeräte-Sammelstellen am Bauhof und bei den Gemeindewerken könnten ebenfalls aufgelöst werden, da auf dem Wertstoffhof auch Elektroaltgeräte abgeben werden könnten. Soweit eine Verlagerung der illegalen Müllentsorgung an den verbliebenen Containerstationen für Altglas weiterhin festgestellt werden würde, würde sich die Gemeinde vorbehalten, die jeweilige Sammelstelle ebenfalls aufzulösen.

Neben der in Bracht ansässigen Firma hatte auch der Abfallbetrieb des Kreises Interesse bekundet, zunächst erst einmal für zwei Jahre einen Wertstoffhof in Eigenregie zu betreiben, eventuell in Kooperation mit der Brachter Firma. Für das Gelände liegt bereits seit Oktober 2018 eine baurechtliche Genehmigung vor.

Die Gemeinde verdient mit dem Sammeln von Altpapier allerdings auch Geld, rund 11.000 Euro mit allen Standorten, trägt aber die Kosten von 17.000 Euro jährlich für Miete und Leerung der Altpapiercontainer im Gemeindegebiet. Ob nun alle Bürger ihr Altpapier im Wertstoffhof abgeben oder mehr Papier über ihre dann vielleicht anzuschaffenden blauen Tonnen entsorgen würden, bleibt fraglich.

Der Brüggener Verwaltung ist ein positives optisches Erscheinungsbild wichtig. Bereits 2017 teilte Ordnungsamtsleiter Jürgen Mörschbächer in der Ausschusssitzung mit: „Container kosten Geld und sind das Übel für Verschmutzungen.“ Er nannte ein Beispiel: „Der Standort Nikolausplatz ist ein Schandfleck, den will ich nicht mehr haben.“ Überfüllte Altpapier- oder Glascontainer mit entsprechendem Müll vor den Containern oder zerfetzte Altkleiderbeutel vor überquellenden Altkleidercontainern würden durch den Wertstoffhof der Vergangenheit angehören.

Außerdem wurde festgestellt, dass Bürger aus den Nachbarkommunen, wo öffentliche Container bereits abgeschafft wurden, nach Brüggen kommen und hier ihre Reststoffe entsorgen. Beschwerden über voll gestopfte Altpapiercontainer häuften sich beim Ordnungsamt.

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