Schwalmtal Sänger feiern das 150. Jahr
Schwalmtal · Aus den Gesangvereinen "Eintracht" und "Concordia" ging im 19. Jahrhundert der MGV Concordia Dilkrath hervor. Im Mai feiern die Sänger mit einem Jubiläumskonzert unter dem Titel "Traumzeit" in der Achim-Besgen-Halle.
Der MGV Concordia Dilkrath heute: hintere Reihe von links: Heinz Theo Genfeld, Siegfried Tesche, Gregor Pooten, Norbert Toerschen, Wilfried Küpper, Heiner Lommen, Helmut Döhmen. Mittlere Reihe v.l.: Norbert Draß, Willi Büschgens, Hans Feykes, Karl Staeten, Johannes Heythausen, Günter van de Flierdt, Alfred Leetz, Matthias Pesch, Wolfgang Wirt, Heinz Jackels. Vordere Reihe v.l.: Peter Weber, August Lankes, Hans-Jürger Siegers, Dirigent Heinz-Peter Küppers, Adolf Weber, Peter Nellehsen, Paul Jannissen, Franz Jacobs. Auf dem
Foto: KN"Der Zweck des Vereins ist edel. Er dient dazu, um die Jugend heranzubilden in musikalischen Liedern und sonstigen schönen Vorträgen, um die schlechten Lieder ins Grab zu stürzen und sittliche aufstehen zu lassen, um den herrlichen Tonschöpfungen nachzugehen und die schönen und lieblichen Töne mit Liebe aufzunehmen und mit inniger Frömmigkeit zu bewahren." Unter dieser Zielsetzung gründeten 24 junge Männer im Mai 1862 den Gesangverein "Eintracht", und so lautete damals der erste Abschnitt der Statuten.
Der Anfang mit "Eintracht" ist auch der Beginn des Männergesangvereins Concordia 1862 Dilkrath, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert. Zum Jubiläum laden die Sänger für Samstag, 19. Mai, zum großen Konzert mit befreundeten Vereinen in die Waldnieler Achim-Besgen-Halle ein, die Kwartetvereniging "Animo" aus Steyl und der Gospelchor "Joyful Voices" aus Niederkrüchten unterstützen die Dilkrather Sänger.
Die Zusammenarbeit mit anderen Musikbegeisterten pflegten auch die jungen Männer im 19. Jahrhundert schon: 1879 gab es ein großes Konzert, zu dem der Gesangverein "Concordia", 1877 gegründet, eingeladen hatte. Zehn Vereine nahmen an diesem Fest zur Fahnenweihe bei "Concordia" teil, darunter auch der Gesangverein "Eintracht". Am Cäcilientag 1886 schließlich taten sich beide Vereine, "Eintracht" und "Concordia", zusammen. Im Vereinslokal Küsters hielten die Sänger die erste gemeinsame Generalversammlung ab. Auch ein neuer Name war bald gefunden: "MGV Concordia 1862 Dilkrath". Auf- und Abschwünge begleiteten die Dilkrather Sänger durch die Jahrzehnte, doch "gesungen wurde immer", wie der heutige Vorsitzende Adolf Weber erklärt: "In meiner Jugend hatten wir kein Radio, kein Fernsehen, aber wir haben immer gesungen. Auf dem Weg zur Schule oder zu Sportplatz. Alle waren im Chor und schätzten die Kameradschaft dort."
Zu Beginn der 1950er Jahre hatte der Chor mehr als 60 Mitglieder, heute gehören noch rund 24 Sänger zum "alten Stamm, also diejenigen, die immer da sind", wie es Weber formuliert. Über Nachwuchs würden sich die Sänger sehr freuen, wenngleich sie auch kaum Hoffnung mehr haben, junge Männer noch für das Singen im Verein begeistern zu können. "Wir wissen, dass wir als Verein vermutlich sterben werden", sagt Vorsitzender Weber. "Aber so lange wir noch da sind, singen wir weiter."
