Viersen Rollstuhlrennen in der Klinik

Viersen · Mit Endoskopiegeräten Gummibärchen angeln, sich in Erster Hilfe üben und die Elternschule kennenlernen: Medizin einmal anders präsentierten die Kinder- und Frauenklinik des Viersener AKH beim Tag der offenen Tür.

 Beim Tag der offenen Tür des AKH am Samstag in der Gartenanlage des Kinderkrankenhaus St. Nikolaus: Großen Spaß beim Rollstuhlrennen hatten die zweijährigen Zwillinge Chris und Leon aus Viersen.

Beim Tag der offenen Tür des AKH am Samstag in der Gartenanlage des Kinderkrankenhaus St. Nikolaus: Großen Spaß beim Rollstuhlrennen hatten die zweijährigen Zwillinge Chris und Leon aus Viersen.

Foto: Busch

Das Equipment für die Untersuchungen von weiblicher Harninkontinenz mutet auf den ersten Blick etwas merkwürdig an. Aber wer den Erklärungen von Dr. Mathias Uhlig, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkinde und Geburtshilfe des AKH in Viersen, im Foyer der Kinderklinik St. Nikolaus lauscht, erfährt verständlich, wofür was eingesetzt wird. Und auf einmal verlieren die Gerätschaften als auch die Inkontinenz an sich ein Stück von ihrem Schrecken.

"Wir sind auch Beratungsstelle der Deutschen Kontinenzgesellschaft", informiert Uhlig den aufmerksam zuhörenden Besucherinnen. Während er den Unterschied zwischen belastungsabhängiger und Urge-Inkontinenz erläutert, informiert ein Stückchen weiter die Elternschule des AKH über ihr breitgefächertes Angebot, das von Babymassage über autogenes Training bis hin zu Yoga für Schwangere reicht — in der Kinderklinik stand derweil ein Rollstuhlrennen auf dem Programm.

Aber nicht nur Wissensvermittlung per Zuhören ist angesagt. Wie schwer es ist, mit endoskopischen Gerätschaften umzugehen können die Besucher beim Tag der offenen Tür der Kinderklinik St. Nikolaus und der Frauenklinik des AKH ebenfalls erfahren und zwar auf praktische Art und Weise. Die beiden Besucherinnen Caroline Ahle und Katharina Weber üben sich gerade in der Gummibärchenoperation per Kamera und den winzigen Geräten der Endoskopie in Form von Zange und Schere. Während Ahle die Kamera führt, ist Weber der Operateur. "Schwester, ich brauche ein Schweißtuch, ich bin klatschnass geschwitzt. Ist das anstrengend", bemerkt Weber, während Assistenzärztin Deica Ismail lächelnd Tipps für den richtigen Umgang mit der kleinen Schere gibt.

Gelächter und so mancher "Ihh-Ruf" schallt derweil vom "Wild Food"- Stand der Britischen Armee auf dem Außengeländer der St. Nikolaus Kinderklinik herüber. Und das ist nicht weiter verwunderlich. Zwischen Holundersaft sowie Him- und Blaubeeren stehen Teller mit einem etwas eher ungewöhnlichen Nahrungsangebot. "Geröstete Heuschrecken und getrocknete Mehlwürmer. Letztere habe ich gerade probiert und finde, sie schmecken wie Popcorn", meint Dr. Thomas Axer vom AKH, der sich nun an die Heuschrecken in Honig herantraut, indes Geschäftsführer Kim-Holger Kreft seinen ersten Mehlwurm probiert. Auf der Hüpfburg herrscht reges Treiben, an den aufgebauten Staffeleien malen kleine Künstler fleißig und auch der Feuerwehrwagen ist dicht umlagert. Während andere toben, lassen sich Carina (8), Ben (6). Bastian (12), Yannic (9) und der gleichaltrige Nils von Oberarzt Dr. Ulrich Kreth und Assistenzärztin Nicola Ettl in Erster Hilfe für Kinder fit machen. Wie der Notruf richtig abgesetzt wird, man ein Pflaster korrekt klebt, einen Verband anlegt - die jungen Teilnehmer üben fleißig. Ob kleine oder große Besucher, Informationen und Unterhaltung gibt es für alle Altersklassen. Unter anderem stellt sich der Förderverein des Kinderkrankenhauses S. Nikolaus vor, es gibt Informationen zu verschiedenen Krankheitsbildern als auch Kreißsaalführungen.

(tref)
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