Viersen Rockmusik und Kindertrödel im Rahser
Viersen · Gut 500 Besucher genossen das Open-Air-Festival und das Kinderstraßenfest, die beide vom Förderverein "Wir vom Rahser" organisiert wurden. Allerdings hatte sich der Verein mehr Hilfsbereitschaft von den Bürgern erhofft.
Im Stadtteil Rahser ging es am Wochenende turbulent zu: Mit zwei beliebten Veranstaltungen, dem Open-Air-Festival und dem Kinderstraßenfest, gelang es dem Förderverein "Wir vom Rahser", mehr als 500 Besucher anzulocken. Den Auftakt machte am Samstag das Festival, das in diesem Jahr zum dritten Mal stattfand.
Unter den Bands waren unter anderem Linus, die Gewinnerband des lokalen Band-Wettbewerbs "Young Talents", sowie weitere Musikgruppen aus dem Kreisgebiet. DJ Andreas sorgte für das Rahmenprogramm. Er unterstützt den Rahser Förderverein bereits seit einigen Jahren. Viele Festivalbesucher feierten bis tief in die Nacht und die letzten Gäste verließen das Gelände erst gegen vier Uhr morgens.
Stephan Heinrich, Vorsitzender des Fördervereins, war mit dem Verlauf des Wochenendes sehr zufrieden: "Das Interesse an unseren Veranstaltungen steigt stetig an, besonders am Kinderstraßenfest. Die beteiligten Vereine und Gruppen arbeiten zudem alle ehrenamtlich. Daher kommen dem Förderverein alle Erlöse zugute."
Heinrich betonte, es sei ein gutes Gefühl zu wissen, dass dieses Geld auch wieder für die Jugend im Ort eingesetzt werde und so im Rahser bleibe und freute sich über das große Engagement der Vereine und Gruppen. "Das ist es, was unsere Straßenfeste ausmacht." Heinrich freute sich außerdem darüber, dass die Nachbarn den Lärm an diesem Wochenende so geduldig ertrugen.
Die mangelnde Hilfsbereitschaft der Rahser Bürger erschütterte den Vorsitzenden des Fördervereins allerdings: "Wir hatten auf die Hilfe zusätzlicher Hände gehofft und etwa 2700 Handzettel im Ort verteilt. Die erschreckende Resonanz belief sich auf null Antworten."
Das Kinderstraßenfest mit großem Trödelmarkt war ebenso erfolgreich wie das Open-Air-Festival und zog etwa 300 Interessierte an, die sich an den gut 20 Ständen tummelten. Neben Kinderbekleidung, Gesellschaftsspielen, Büchern und altem Holzspielzeug waren besonders Playmobil- und Lego-Zubehör gefragt. DVD-Filme und PC-Spiele sah man dagegen sehr selten. Anbieter und Eltern waren sich in der Regel schnell handelseinig und die blauen Rahser-Taler, die als Wertmarken dienten, wechselten rasch den Besitzer.
Besondere Attraktionen beim Kinderstraßenfest waren die Wurfbude, eine Glücksrad-Lotterie, das Kinderschminken und die bunte Hüpfburg. In den Straßen fanden sich immer wieder Tanzgruppen ein. Darunter waren auch die "Four Nations Hobbyisten", die sich in detailgetreuen Indianerkostümen mit den Kindern im Takt der Trommeln wiegten. Weitere mitreißende Auftritte absolvierten der "Bodo-Club Viersen e.V." und die Tanzgruppe der albanischen Schule in Viersen.
Die Händler waren mit der Bilanz vom Sonntag sehr zufrieden. Bettina Kröger war vor drei Jahren bereits einmal dabei, hatte aber den Eindruck, dieses Jahr mehr verkauft zu haben: "Besonders Bücher gehen sehr gut. Obwohl viele wohl mittlerweile auf e-Books umgestiegen sind, genießen die meisten immer noch das Gefühl von Papier und wollen richtig blättern können. Das ist vielleicht so wie mit Schallplatten und CDs – das Krachen der Platten gehört irgendwie dazu und gibt ein heimeliges Gefühl."
Tatsächlich wurden an zwei Ständen auch Schallplatten verkauft – an dem vergilbten Cover einer dieser Platten klebte ein rosa Zettel mit der Aufschrift "Für Liebhaber."
