Ausstellung in Schwalmtal-Amern Retrospektive im Mühlenturm

Schwalmtal · Benedict Johnson zeigt Werke aus 20 Jahren.

 Der aus Nigeria stammende Benedict Johnson zeigt Bilder aus seiner 20-jährigen Schaffenszeit im Mühlenturm in Schwalmtal-Amern.   RP-Foto: J. Knappe

Der aus Nigeria stammende Benedict Johnson zeigt Bilder aus seiner 20-jährigen Schaffenszeit im Mühlenturm in Schwalmtal-Amern. RP-Foto: J. Knappe

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Im Amerner Mühlenturm präsentiert aktuell der in Mönchengladbach lebende Maler Benedict A. Johnson seine Bildwelt.

Johnson stammt aus Lagos in Nigeria. Dort ist er aufgewachsen, hat eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht und an der Yaba-Kunstschule Kunst studiert. 1991 verließ er sein Heimatland aus politischen Gründen und lebt seitdem in Deutschland. Seit 1994 stellt Benedict A. Johnson regelmäßig aus.

Wer die Ausstellung im Mühlenturm besucht, sollte etwas an Zeit mitbringen. Die große Ausstellungsfläche animierte den Maler dazu, eine Retrospektive mit 138 Arbeiten aus den vergangenen 30 Jahren zu zeigen. Allen Bildern gemeinsam ist die Verwendung „starker Farben und Kontraste“, wie Johnson erklärt. Er trägt die Ölfarben teilweise extrem dick auf, verwendet Pinsel ebenso wie den Spachtel. Viele seiner Bilder sind auf mehreren Farbschichten aufgebaut.

Johnson arbeitet sowohl abstrakt wie figurativ. Schachbrettartig verteilt er die farbigen Flächen auf der Leinwand. Kleine Raster überziehen die Bildfläche. Feine Pinselspuren sind sichtbar. In seiner figurativen Kunst beschäftigt er sich immer wieder mit dem Menschen: „Wie er sich vom primitiven zum modernen Menschen entwickelt hat.“ Mit archaisch reduzierten Formen entwickelt er diesen „primitiven Menschen“.

Regelmäßig taucht das globale Thema der Flucht auf: Familien mit Kindern wandern in einer Reihe hintereinander her, Boote symbolisieren die Flucht. Symbolische Botschaften vermittelt Johnson auch mit seinen abstrakten Bildern: Helle und dunkle Rechtecke versinnbildlichen den Kontrast zwischen Angst und Hoffnung – wie in ein Fenster schaut der Betrachter dort hinein. „Man muss immer kämpfen, um Hoffnung zu bekommen“, sagt Johnson. Ein großes Landschaftsgemälde aus früheren Jahren zeigt eine afrikanische Landschaft im Sonnenuntergang. „Meine Heimat“, erklärt er. „Wenn dort um sechs Uhr die Sonne untergeht, wird alles in ein besonderes Licht getaucht.“

Info Mühlenturm Amern, Dorfstraße 1, geöffnet am Sonntag, 14. Juli, von 10.30 Uhr bis 15 Uhr und nach Vereinbarung (Ruf 0152 4022179).

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