Kreis Viersen Regio-Bahn für Kreis möglich

Kreis Viersen · Ein Gutachter hat bestätigt, dass die Regio-Bahn von Kaarst über Willich und Viersen bis nach Venlo verlängert werden kann. Rund 58 Millionen Euro würde der Lückenschluss zwischen Kaarst und Viersen kosten.

Kreis Viersen: Regio-Bahn für Kreis möglich
Foto: Lammertz

Die Befürworter einer Verlängerung der so genannten Regio-Bahn, die bislang zwischen Mettmann und Kaarst verkehrt, fühlen sich bestätigt: Eine Reaktivierung der Schienenstrecke zwischen dem Bahnhof Viersen und dem Haltepunkt Kaarster See ist technisch möglich.

Damit könnte die als S 28 geführte Bahn von Kaarst über Schiefbahn und Neersen bis nach Viersen und weiter bis nach Venlo verlängert werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten der TÜV Rheinland Grebner Ruchay GmbH, das gestern im Viersener Kreishaus vorgestellt wurde.

Einmütige Zustimmung

Die möglichen Baukosten bezifferte der Technische Dezernent des Kreises Viersen, Andreas Budde, auf rund 58 Millionen Euro. Vom Nutzen der Umsetzung des Projektes sind alle Beteiligten überzeugt. Auch in der Politik auf Kreisebene und in der niederländischen Nachbarprovinz Limburg herrscht seltene Einmütigkeit über das Projekt.

Während die einen mit der Anbindung der S 28 an Venlo die Verbesserung des grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehrs im Blick haben, würde die neue Bahn insbesondere die Stadt Willich besser an Düsseldorf anbinden. Bislang gibt es nur in Anrath eine Anbindung an die Bahnstrecke Viersen-Krefeld.

Für die zu reaktivierende Strecke vor allem auf Willicher Gebiet, aber auch für die Weiterführung der Zugverbindung bis nach Venlo, wurden in der TÜV-Studie drei Betriebskonzeptvarianten betrachtet. Eine Variante empfehlen die Gutachter. Sie findet auch den Beifall der Mitglieder einer Arbeitsgruppe, die sich in den vergangenen Monaten mit dem Thema beschäftigt haben.

Ihr gehören Vertreter der Regiobahn GmbH, der Kommunen entlang der Strecke, der Kreise Neuss und Viersen, der Städte Mönchengladbach und Venlo sowie die Handelskammern Mittlerer Niederrhein und Limburg an. Ausgewählt wurde eine Variante, die zwar nicht die preisgünstigste wäre, aber den größten regionalen und grenzüberschreitenden Nutzen hätte.

Danach verkehrt die S 28 zwischen Mettmann und Viersen im 20-Minuten-Takt. Dieser Takt wird durch einen 60-Minuten-Takt eines neuen RE 28 ergänzt, der dann zwischen Neuss und Viersen nur in Kaarst-Mitte und Willich-Schiefbahn halten würde.

RE 8 fährt einmal pro Stunde

Im weiteren Verlauf würde dieser RE 28 bis Venlo auch die Bahnhöfe in Dülken, Boisheim, Breyell und Kaldenkirchen bedienen. Der auf der Strecke Mönchengladbach-Venlo verkehrende RE 13 würde nur noch bis Gladbach fahren. Stattdessen würde bis Venlo einmal pro Stunde der RE 8 (Gladbach-Köln-Koblenz) mit Halt in Viersen und Breyell fahren.

Ein Ausbau der bisher eingleisigen Strecke zwischen Dülken und Kaldenkirchen ist bei der vorgesehenen Taktung nicht erforderlich.

(RP)
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