Brüggen Brüggener Pizzeria im Visier der Mafia-Fahnder

Brüggen · Italienische Ermittler berichten, dass von der Burggemeinde aus der Kokaintransport von Südamerika nach Italien gesteuert wurde.

 Am Mittwochmorgen hatten Einsatzkräfte in mehreren Ländern eine Razzia gegen die Mafia-Organisation 'Ndrangheta gestartet.

Am Mittwochmorgen hatten Einsatzkräfte in mehreren Ländern eine Razzia gegen die Mafia-Organisation 'Ndrangheta gestartet.

Foto: dpa/Paul Zinken

Die Gemeinde Brüggen im Kreis Viersen gilt als beschaulich, mit pittoresker Burg, einem bei Touristen beliebten Ortskern und hübscher Landschaft drumherum. Als Hort der organisierten Kriminalität gilt der Ort bislang nicht. Doch nach Informationen unserer Redaktion ist im Zuge der Mafia-Ermittlungen des Bundeskriminalamts (BKA) auch die Pizzeria „La Piazza“ in Brüggen ins Visier der Fahnder geraten. Eine Sprecherin des BKA wollte diese Information am Freitag nicht bestätigen: „Aufgrund noch laufender Ermittlungen können wir zu genauen Orten leider keine Informationen zur Verfügung stellen.“

Bei der internationalen Anti-Mafia-Razzia mit dem Decknamen „Pollino“ war Nordrhein-Westfalen am Mittwoch einer der Schwerpunkte der Ermittler. Zahlreiche Objekte waren in NRW durchsucht worden. Bundesweit waren mehrere Hundert Polizisten im Einsatz.

Italienische Ermittler berichteten, dass in Brüggen aus einem Restaurant der Transport von Kokain aus Lateinamerika über die Niederlande, Belgien und Deutschland bis nach Italien gesteuert worden sei. Der Inhaber der Pizzeria „La Piazza“ wurde nach Informationen unserer Redaktion in Tegelen verhaftet, soll nach Italien ausgeliefert werden. Er betrieb zuvor zwei Gastronomiebetriebe in anderen Gemeinden, von denen eine in Horst 2012 verwüstet und die andere in Venrey im selben Jahr bei einem Brand stark beschädigt wurde. Finanzermittler gehen davon aus, dass es Brandstiftung war; die Polizei kam damals zu einem anderen Ergebnis. Später eröffnete der Mann in Tegelen ein Lokal. Auch das „La Piazza“ in Brüggen war im März verwüstet worden. Weil die Täter ein spiegelverkehrtes Hakenkreuz aufsprühten, ermittelte der Staatsschutz.

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