Viersen Rauchsäule über der Nette

Viersen · Ein Großbrand in der Dülkener Sektion Nette hielt die Viersener Feuerwehr am Mittwochabend stundenlang in Atem. Flammen schlugen meterhoch aus einer Schreinerei. Glück im Unglück: Kein Mensch wurde verletzt.

Großbrand in Schreinerei
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Dicker, tiefschwarzer Qualm stieg empor, die Flammen schlugen meterhoch aus dem flachen Gebäude der Schreinerei Pötsch im Ortsteil Nette. Um 18.30 Uhr am Mittwochabend alarmierte Ulrich Henke von der benachbarten Landküche die Leitstelle der Feuerwehr in Viersen. Diese schickte sofort ihre Einsatzkräfte los, die bereits sieben Minuten später eintrafen. Und nur vier Minuten danach kamen auch die Männer des Löschzuges Dülken, die kompletten Löschzüge Boisheim und Süchteln wurden sofort nachalarmiert, denn bei der Leitstelle gingen laufend weitere Anrufe ein, die von einer gewaltigen Rauchwolke sprachen.

Mehrere Explosionen

Den Wehrmännern und —frauen stellte sich ein Riesenproblem: Auf dem Lande liegen die Wasserentnahmestellen weit auseinander, so dass die Männer in den Körben der beiden Drehleitern, die gegen den Wind in den Qualm gefahren werden mussten, kein Wasser bekamen. 2000 Meter Schlauchverlängerung mussten aus Süchteln angefordert werden. In der Schreinerei gab es immer wieder Explosionen: In der Lackierabteilung explodierten nacheinander die Farben und Lacke. Auch das in der Werkstatt befindliche Auto flog in die Luft. Um überhaupt arbeiten zu können, mussten bis zu 25 Wehrleute mit Atemschutzgeräten ausgerüstet werden.

Wie Viersens Feuerwehrchef Frank Kersbaum erleichtert mitteilte, gab es keine Verletzten, die Rettungswagen hatte er vorsichtshalber für die eigenen Leute angefordert. Schon bald musste die Einsatzleitung, zu der auch Rainer Höckels und Hans-Jürgen Thevessen gehörten, resignieren: "Da ist nichts mehr zu retten. Wir können nur dafür sorgen, dass die angrenzenden Häuser nicht in Mitleidenschaft gezogen werden." Mitarbeiter der Niederrheinwerke hatten bald die Gas- und Stromleitungen abgesperrt, so dass von diesen keine Gefahr ausgehen konnte.

Gerettet wurden auch die Pferde des benachbarten Reiterhofes aus den Stallungen, die zum Teil ebenfalls Feuer gefangen hatten. Eine Gruppe junger Mädchen kümmerte sich um die Tiere. Zwei Stunden lang zog die Rauchwolke Richtung Dülken und lockte auch viele Schaulustige an. Auf der Boisheimer Straße und der Hochfeldstraße standen die Pkw dicht hintereinander, viele Schaulustige liefen den Rettungskräften vor die Füße und behinderten deren Arbeit, obwohl Polizeibeamte die Brandstelle weiträumig abgesperrt hatten.

Nach gut zwei Stunden hatte die Feuerwehr das Großfeuer im Griff. Doch die Arbeit an der Dülkener Nette war für sie noch lange nicht zu Ende: Denn auch die letzten Glutnester mussten gelöscht werden, damit kein neues Feuer mehr aufflammen konnte. Die Arbeiten dauerten den ganzen Abend und die Nacht an.

(RP)
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