Bauprojekt in Viersen Rabitzgewölbe im Saal der Königsburg ist saniert

Süchteln · Jahrzehntelang war das Deckengewölbe des großen Saals verfallen, nur noch Teile des Putzes waren vorhanden. Jetzt ist es restauriert worden. Damit sei ein wichtiges Etappenziel erreicht, heißt es beim Verein Königsburg 2.0. Weitere Restaurierungsarbeiten für 2020 sind geplant.

 Das sogenannte Rabitzgewölbe im Saal der Königsburg an der Hochstraße in Süchteln ist restauriert worden.

Das sogenannte Rabitzgewölbe im Saal der Königsburg an der Hochstraße in Süchteln ist restauriert worden.

Foto: Königsburg

Vor fünf Jahren war von der alten Decke kaum noch etwas übrig – jetzt ist das Gewölbe im Saal der denkmalgeschützten Süchtelner Königsburg fertig restauriert. Damit sei ein wichtiges Etappenziel der Sanierung erreicht, teilt der Verein Königsburg 2.0 mit. Nun könnte der Saal wieder für Veranstaltungen genutzt werden, doch wegen der Corona-Krise steht noch nicht fest, wann der Verein dort Programm bietet. „In Abstimmung mit dem Ordnungsamt erstellen wir zurzeit einen Maßnahmenplan, um Vorgaben wie Sicherheitsabstand und Hygienevorschriften verbindlich zu regeln“, sagt Vorstandsmitglied Thomas Kohlleppel.

Der Verein Königsburg 2.0 hat den Gebäudekomplex mit Vorderhaus und Saal vor fünf Jahren gekauft mit dem Ziel, die Königsburg von Grund auf zu restaurieren. Den Saal wieder herzurichten, ist Bestandteil des ersten Bauabschnitts der Königsburg. Das Projekt wird durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die NRW-Stiftung, mit Bundes- und Landesmitteln gefördert.

In diesem Jahr seien noch weitere Restaurierungsarbeiten an den Saalwänden, den Fenstern und im Souterraingeschoss mit dem Königsburg-Keller geplant, teilt der Verein mit. Wobei nicht alles glatt und perfekt sein solle: „Die Spuren der Vergangenheit sollen sichtbar bleiben“, betont der Vereinsvorsitzende Thomas Musen. In einem zweiten Bauabschnitt soll der technische Ausbau der Königsburg folgen.

Mittlerweile wurde das Gerüst im Saal der Königsburg abgebaut, Vereinsmitglieder beseitigten die Spuren der Bauarbeiten. Jahrzehntelang war das sogenannte Rabitzgewölbe verfallen, nur noch Teile des Putzes waren vorhanden. „Allerdings waren die Tragkonstruktion und das Bühnenportal noch intakt“, sagt der zuständige Architekt Martin Breidenbach. „Das nun vollendete Gewölbe belebt eine selten gewordene handwerkliche Tradition, die in Viersen auch im Alten Stadtbad an der Burgstraße anzutreffen ist.“

Rabitzgewölbe, benannt nach dem Berliner Maurermeister Carl Rabitz (1823 bis 1891), bestehen aus einer gerippeartigen Unterkonstruktion mit Drahtgeflecht, auf die der Putz aufgetragen wird. Das Atelier Fabry, ein Stuckateurfachbetrieb aus Heinsberg, führte die Arbeiten im Saal der Süchtelner Königsburg aus.

(naf)
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