Viersen Prozess: Unfallfahrer ließ Verletzten zurück

Viersen · Von heute an steht ein 36-jähriger Mann aus Dülken wegen Unfallflucht und Raub vor Gericht

 Als die Polizei am 15. Juli am Unfallort eintraf, war der Fahrer geflüchtet. Vorher hatte er noch die Kennzeichen vom Wagen abmontiert.

Als die Polizei am 15. Juli am Unfallort eintraf, war der Fahrer geflüchtet. Vorher hatte er noch die Kennzeichen vom Wagen abmontiert.

Foto: Polizei MG

Es ist Samstagnacht gegen 0.40 Uhr. Ein schwarzer Mercedes überholt einen anderen Wagen. Kurz darauf kommt der Benz in einer Kurve von der Straße ab und prallt gegen einen Baum. Der Fahrer des überholten Wagens sieht zwei Männer aussteigen und alarmiert die Polizei. Als die eintrifft, liegt eine Person mit schwersten Verletzungen am Boden, von dem zweiten Mann fehlt jede Spur. Er ist geflüchtet.

Dies geschah am 15. Juli. Gut 60 Stunden nach dem spektakulären Unfall gelang es der Polizei, den Flüchtigen in seiner Wohnung in Viersen-Dülken festzunehmen. Der 36-jährige Mann, der nach dem Crash noch die Kennzeichen vom Autowrack schraubte, ist polizeibekannt. Sein Beifahrer (25) ebenfalls. Er erlitt bei dem Unfall so schwere innere Verletzungen, dass zunächst Lebensgefahr bestand, er ins künstliche Koma gelegt wurde und mehrfach operiert werden musste.

Von heute an muss sich der 36-Jährige vor dem Landgericht Mönchengladbach verantworten, unter anderem wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis, Straßenverkehrsgefährdung und unerlaubtem Entfernen vom Unfallort. Dazu kommt noch schwerer Raub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Denn nach dem Unfall soll der Angeklagte eine weitere Straftat begangen haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Dülkener vor, am Abend des 3. August mit mehreren Mittätern an der Bruchstraße in Viersen einer Frau aufgelauert zu haben. Der Angeklagte und Komplizen sollen der Frau ins Gesicht geschlagen und sie getreten haben. Anschließend hätten die Angreifer ihr Rucksack und Handy geraubt.

(gap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort