Viersen Priesterrat spricht heute über Pfarr-Fusionen

Viersen · KreisViersen Das Thema Fusionen steht heute auf der Tagesordnung des Priesterrates für das Bistum Aachen. Beobachter schließen nicht aus, dass es dabei auch zu kontroversen Diskussionen kommen wird. Seit der Beschlussfassung des Gremiums im März über eine vom Bischof vorgelegte Fusionsliste ist es das dritte Mal, dass der Priesterrat sich mit der Frage von Pfarrfusionen beschäftigt.

Kreis Viersen Das Thema Fusionen steht heute auf der Tagesordnung des Priesterrates für das Bistum Aachen. Beobachter schließen nicht aus, dass es dabei auch zu kontroversen Diskussionen kommen wird. Seit der Beschlussfassung des Gremiums im März über eine vom Bischof vorgelegte Fusionsliste ist es das dritte Mal, dass der Priesterrat sich mit der Frage von Pfarrfusionen beschäftigt.

Kritik am Bistum

Im Bistum jedenfalls mehren sich die Stimmen, die sagen, das Bistum lasse ein Konzept vermissen, wie es mit offenen Fragen im Zusammenhang mit den spätestens zum 1. Januar 2010 geplanten Fusionen von 125 Pfarrgemeinden im Bistum zu 45 Gemeinden umgehe. Andererseits sitzen im Priesterrat auch Anhänger der Auffassung, die vorgelegte Fusionsliste gehe nicht weit genug. Abschließend über Fusionen beraten wird der Prietsrrat bei dieser Sitzung nicht. Das ist laut Zeitplan des Bistums erst für die Priesterratssitzung am 30. Oktober vorgesehen.

Ein Kritikpunkt ist die Frage, ob und wann in fusionierten Gemeinden Ortsausschüsse für die Bezirke ehemals selbstständiger Pfarreien gewählt werden können und welche Kompetenzen diese Gremien haben sollen. Während Befürworter eine Wahl solcher Ortsausschüsse schon im Herbst nächsten Jahres bei den Pfarrgemeinderatswahlen für möglich halten, hatte Pfarrer Rolf-Peter Cremer, der Fusionsbeauftragte des Bischofs gesagt, er hielte sie frühestens 2013 für realistisch. Dr. Georg Mauer aus Tönisvorst, Mitglied im Diözesanrat der Katholiken und bis 2006 dessen Vorsitzender, hat den Eindruck, dass das Bistum Aachen Ortsausschüsse jetzt ins Gespräch bringe, um die Fusionsbereitschaft der Gemeinden zu fördern. Ihm fehlt der Blick des Bistums auf die einzelne Gemeinde, auf die Verhältnisse vor Ort. Der Priesterrat hatte in seiner jüngsten Sitzung im Juni dafür gestimmt, eine Arbeitsgruppe aus Räte-Vertretern zu bilden, die jetzt das Generalvikariat beim Prozess „Kirche vor Ort“ begleitet.

Beratungsbedarf

Beratungsbedarf sieht offenbar auch der Dekan der Region Kempen-Viersen, Pfarrer Alexander Schweikert aus Niederkrüchten. Der Regionaldekan gehört Kraft seines Amtes dem Priesterrat des Bistums an. Er hatte jüngst bei einer Pfarrversammlung in der Gemeinde St. Josef in Kempen-Kamperlings gesagt, dass er im Falle von Fusionen von Pfarrgemeinden derzeit von der Einpfarrung kleinerer Gemeinden zu einer größeren Gemeinde nur abraten könne. Dekan Alexander Schweikert begründete seine Skepsis damit, dass es im Bischöflichen Generalvikariat in Aachen noch kein Konzept für eine Gremienstruktur in den Pfarrgemeinden gebe. Diese zu kennen sei seiner Einschätzung nach aber wichtig, um über Fusionen zu entscheiden.

(RP)
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