Polizei-Einsatz an Gesamtschule Brüggen Schüler bedroht Mitschüler und Lehrer

Brüggen · Zahlreiche Polizeifahrzeuge und Feuerwehr an der Gesamtschule Brüggen: Ein Schüler bedrohte dort am Morgen Klassenkameraden und Lehrpersonal. Dann gab er ohne Widerstand auf. Sein Motiv ist noch vollkommen unklar. Unterricht am Freitag wird stattfinden, der „Tag der offenen Tür“ am 27. November ist dagegen abgesagt.

Schüler bedroht Mitschüler und Lehrer
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Foto: Günter Jungmann

Bis 13.20 Uhr hat die Polizei Viersen die Zufahrt über den Westring bis zur Gesamtschule Brüggen gesperrt. Auf dem Schulgelände warten Polizeifahrzeuge, etwa am Parkplatz oder am Zugang zum Kreuzherrenplatz. Einzelne Schüler verlassen das Gebäude, viele werden von ihren Eltern abgeholt. Eine Schule unter Schock.

Am Donnerstagmorgen hatte ein Gesamtschüler am Brüggener Standort der Schule einen großen Polizeieinsatz ausgelöst. Der Jugendliche  hatte sich in einen Klassenraum begeben und dort für eine bedrohliche Situation gesorgt. Nach Angaben der Polizei bedrohte er Mitschüler und Lehrer, nach Informationen unserer Redaktion mit einem Messer. Das wollte die Pressestelle der Polizei Düsseldorf weder bestätigen noch dementieren.

„Wir waren schnell vor Ort“, so ein Sprecher der Polizei auf Anfrage.  Der junge Mann habe keinen Widerstand geleistet und schnell von seinem Tun Abstand genommen und sei der Polizei gefolgt. Der Tatverdächtige werde vernommen. Zum Alter des Schülers machte die Polizei keine Angaben. Die Motivlage des jugendlichen Täters ist laut Polizei unklar. Verletzt wurde niemand.

 Die Schule sowie Zufahrten und Zugänge zu dem offenen Gelände seien abgesperrt worden; die Polizei sei mit zahlreichen Kräften vor Ort im Einsatz gewesen. Zu deren Anzahl wollte die Polizei keine Angaben machen. Auch die Feuerwehr war mit Rettungswagen an der Schule präsent.

Zuständig ist die Polizei in Düsseldorf, die den Einsatz in Brüggen geleitet hat. „Dies ist ein Automatismus bei größeren Gefährdungen“, erklärt ein dortiger Sprecher. Dies habe nichts mit der Qualität und dem Ausmaß eines Vorfalls zu tun. Es sei ein standardmäßiges Verfahren.

Nachdem die Lage an der Gesamtschule wieder unter Kontrolle war, hat die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen, unter anderem mit Schülern und Lehrern gesprochen.

Schulleiter Heiko Glade war nach Auskunft der stellvertretenden Schulleiterin Swantje Gehler nach dem Polizeieinsatz nicht in der Schule am Standort Brüggen. Sie selbst war nicht bereit, sich zu dem Vorfall zu äußern. „Wir  werden heute zunächst die Eltern informieren“, sagte sie. Zudem sei jetzt viel zu besprechen und zu regeln. Auch Notfallseelsorger waren in der Schule, um  Schüler und Lehrer zu betreuen.

Am Donnerstagnachmittag hat Schulleiter Heiko Glade eine  Information „zu dem Fall von Bedrohung“ auf der Schul-Homepage veröffentlicht: „Durch das zeitnahe Eingreifen der Verantwortlichen konnte die Lage schnell beendet werden, ohne dass eine Person körperlich zu Schaden kam. Schnell waren die Polizei, das Ordnungsamt, die Feuerwehr und die Notfallseelsorge zur Stelle“, schildert Glade. Er kündigte an, dass am Freitag, 26. November, am Standort Brüggen Unterricht stattfinden wird. „Wegen der hohen Betroffenheit bei Schüler:innen, Lehrer:innen, Mitarbeiter:innen, Eltern und Erziehungsberechtigten werden begleitend verschiedene Unterstützungsangebote gemacht.“

In einer späteren Mitteilung auf der Homepagesagte Glade „nach Abstimmung mit  Schulaufsicht und Bezirksregierung“ den für Samstag, 27. November,terminierten „Tag der offenen Tür“ ersatzlos ab: „Ich weiß, dass in so einem Fall sehr Vieles dafürspricht, so schnell wie möglich wieder Struktur und Normalität anzubieten, um das Gerüst des Alltags als stützende Hilfe erleben zu können.“ diese Angebot werde am Freitag auch allen gemacht, die Unterricht wünschten, zudem gebe es Seelsorge und gespräche. „Der Tag der offenen Tür ist allerdings weder Alltag, noch Normalität“, so Glade. „Ich befürchte, dass der inhaltliche Schwerpunkt sich vollkommen verschieben würde; viele Gespräche würden sich nicht um unseren schulischen Alltag, sondern um die heute durchlebte Situation drehen.“ Ganz sicher wolle er  nicht den Eindruck erwecken, „den Tag nach nur wenigen Stunden schon verarbeitet zu haben und zur Tagesordnung überzugehen“. Informationen über die Gesamtschule Brüggen könnten Eltern und künftige Fünftklässler auf der Homepage und auf dem dortigen Padlet finden.

Ebenfalls involviert waren die Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Frank Gellen (CDU), früher selbst Polizist. Nach Absprache mit der Pressestelle der Polizei wollte sich Gellen nicht äußern.

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