Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann
EILMELDUNG
Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann

Viersen Polizei stoppt lebensmüden Viersener

Viersen · Mit zwei Messern am Hals schrie er: "Ich tue mir etwas an." Anwohner wurden angewiesen, die Türen zu schließen.

 Mit diesen beiden Küchenmessern drohte der Mann sich umzubringen. Die Beamten setzten Pfefferspray ein, um den 43-Jährigen außer Gefecht zu setzen.

Mit diesen beiden Küchenmessern drohte der Mann sich umzubringen. Die Beamten setzten Pfefferspray ein, um den 43-Jährigen außer Gefecht zu setzen.

Foto: Günter Jungmann

Gestern Morgen gegen 9.30 Uhr: In der Innenstadt spielen sich dramatische Szenen ab. Die Polizei verfolgt einen 43-jährigen Viersener zu Fuß über die Heimbach- und Remigiusstraße. Er hält sich zwei Messer an den Hals und droht damit, sich umzubringen. Zwölf Beamte sind dem 43-Jährigen zeitweise auf den Fersen und schaffen es schließlich, ihn durch Pfefferspray außer Gefecht zu setzen.

Um 9.07 Uhr geht der Notruf bei der Polizei ein. Die Familie berichtet, dass es zu einem heftigen Streit gekommen ist und der Sohn die Wohnung Am alten Gymnasium mit den Worten "ich tue mir etwas an" verlassen hat. Ein Polizeisprecher äußert später die Vermutung, eine ungewöhnlich heftige Auseinandersetzung mit dem Vater könne der Grund für den angedrohten Selbstmord sein. Bei dem Notruf fällt der Satz " es ist ein Messer im Spiel".

Die ausgerückten Polizisten stoßen auf der Heimbachstraße auf den offenbar verwirrten Mann und nehmen die Verfolgung auf. "Die sind hier lang gelaufen. Der mit dem Messer in der Hand hat immer wieder geschrien ,schießt doch Ihr Feiglinge'", berichtet ein Bauarbeiter. Der 43-Jährige läuft nach Schilderungen der Augenzeugen rückwärts, um die Polizisten im Blick zu haben. Mit beiden Messern fuchtelt er in der Luft herum und hält sich die Klingen immer wieder an den Hals.

Von der Heimbachstraße biegt er mit seinen Verfolgern auf die Remigiusstraße ein. Anwohner beschreiben die Szenerie: "Ich habe Schreie gehört, dann war da der Mann, der mit dieser langen Klinge immer wieder vor den Polizisten rumgefuchtelt hat." Bis zu 15 Zentimeter lang soll die Klinge gewesen sein, berichtet der Anwohner. Den Bewaffneten beschreibt er als schmal, nicht besonders auffällig. Die Polizisten hätten ihm dann zugerufen, er solle reingehen und die Türen verschließen. "Wir haben den Mann umstellt, damit er nicht Unbeteiligte verletzen kann", erklärt ein Polizeisprecher später.

Der Augenzeuge berichtet weiter, dass er beobachtet habe, wie die Polizisten immer wieder Pfefferspray in Richtung des Mannes gesprüht haben. Zunächst offenbar mit nur wenig Erfolg. "Das hat schon recht lange gedauert, bis sie ihn überwältigt haben", sagt der Augenzeuge. Schließlich setzt die Polizei dem 43-Jährigen mit dem Spray aber so sehr zu, dass er die Messer fallen lassen muss und sich auf den Boden wirft. "Er hat geschrien, wie sehr ihm die Augen wehtun", schildert der Bewohner. Mehrere Beamte hätten sich sofort auf den Mann gestürzt und ihn festgenommen.

Sechs Beamte von der Bereitschaftspolizei Mönchengladbach wurden durch den Einsatz des Pfeffersprays leicht verletzt und müssen nach dem Einsatz im Krankenhaus ambulant behandelt werden. Der lebensmüde 43-Jährige fügte sich während der Verfolgungsjagd leichte oberflächliche Schnittverletzungen am Hals zu. Er wurde nach der Behandlung im Krankenhaus in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. An dem Einsatz waren auch zwei Rettungs- und ein Notarztwagen beteiligt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort