Kommentar Politik im Hinterzimmer

Kommentar · Wohin marschiert die Viersener Politik? Zumindest nicht in die Richtung, die von Bürgermeister Günter Thönnessen vorgegeben worden ist. Der Vorsitzende des Rates und Chef der Verwaltung sprach bei seiner Wiederwahl von einer "größtmöglichen Transparenz", die er für die Bürger schaffen will.

Unbestritten ist, dass Thönnessen dieses Ziel verfolgt. Fakt ist aber auch, dass die Entscheidung eines Fachausschuss-Vorsitzenden die Aussage des Bürgermeisters infrage stellt. Doch das Problem liegt tiefer: Wenn nicht in öffentlicher Sitzung im Fachausschuss, wo sonst sollen wichtige Dinge für Viersen behandelt werden? Es ist schon erstaunlich, dass einem langjährigen Politiker wie Wolfgang Genenger das Fingerspitzengefühl beim Umgang mit der Macht abhanden gekommen zu sein scheint. Nicht der Arbeitskreis, der Fachausschuss ist ausschließlich das Gremium, in dem Entscheidungen getroffen werden. Und das nach ausführlicher Beratung. Da ist es völlig egal, wer in irgendwelchen Hinterzimmer-Sitzungen was gesagt oder getan hat. Der Bürger hat ein Recht darauf, umfassend informiert zu werden – auch wenn es Politiker Zeit kostet oder langweilt. JOACHIM NIESSEN

(RP)
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