Dialog in Dülken Gesucht: Treffpunkte für Jugendliche

Dülken · In einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der Stadt konnten Jugendliche äußern, was sie sich für Dülken wünschen. Sie hatten viele Ideen — vom Kino über Workshops bis hin zum Instagram-Account.

 Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion im Großen Haus (v.l.): Moderator Dieter Könnes, Studentin Leila Rudzki, Johannes Busmann von der Uni Wuppertal, Bürgermeisterin Sabine Anemüller, Stadtentwickler Harald Droste und Hausherr Ulf Schroeders.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion im Großen Haus (v.l.): Moderator Dieter Könnes, Studentin Leila Rudzki, Johannes Busmann von der Uni Wuppertal, Bürgermeisterin Sabine Anemüller, Stadtentwickler Harald Droste und Hausherr Ulf Schroeders.

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

Zwei Wünsche haben die zehn Jugendlichen, die sich zur Diskussionsrunde „Spielplatz gesucht“ am Freitag im Großen Haus in Dülken einfanden, als Prioritäten gesetzt: einen Instagram-Account der Stadt Viersen mit der Möglichkeit, alle Veranstaltungen für Jugendliche in Dülken bekannt zu geben; und einen Raum für Projekte wie Konzerte von Bands, Kleinkunst-Ausstellungen, Workshops. Dafür sollte möglichst ein leer stehendes Geschäft an der Lange Straße dienen.

Nachdem die Gäste sich die ausgestellten, teilweise doch verstörenden Fotos von Andreas Bach mit verschiedenen Dülkener Blickwinkeln angesehen hatten und sein beigefügtes Heft zu Hilfe nehmen mussten, um die Motive zuordnen zu können, lud WDR-Moderator Dieter Könnes zur angesagten Podiumsdiskussion ein. Auf der Couch nahmen Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD), Stadtentwickler Harald Droste, Johannes Busmann von der Universität Wuppertal und Hausherr Ulf Schroeders Platz. Studentin Leila Rudzki notierte alle Wünsche auf einer großen Papiertafel.

Könnes begrüßte die vielen Erwachsenen im Publikum mit „Hallo 45, das neue 25“, und freute sich über das große Interesse an den Wünschen der jungen Dülkener. Er stellte das Podium vor, dann betonte er, dass er nur mit konkreten Projekten hinausgehen werde. Wie im Vorfeld bekannt, fehlt es den jungen Leuten an Treffpunkten in der Innenstadt, die nur für sie da sind – vor allem tagsüber. Droste erbat Anregungen, denn der Freiraum gehe überall da verloren, wo Wohnbebauung entsteht. Er wies auf Süchteln hin, wo auf den Süchtelner Höhen viel wertvoller Freiraum vorhanden sei. Busmann wies darauf hin, dass diese Probleme in vielen Städten anstünden: „Ich finde es toll, dass die Jugend hier ihre Wünsche äußern darf. Fordern Sie, es ist Ihr Leben, haben Sie Ideen“, rief er den Jugendlichen zu.

Ideen seien nicht Frage des Alters, meinte Könnes, und Schroeders bat um Dialoge zu Projekten: „Erfahrungen lassen sich übertragen.“ Anemüller bedauerte, dass es meist nur kleine Zielgruppen seien wie die Skater am Hohen Busch: „Es ist schwierig, wenn kein Verein dahinter steht.“ Könnes fragte die Jugendlichen: „Wer ist zufrieden mit Dülken?“ Da hoben sich alle Hände. Aber Potenzial für die Füllung der Leerstände gebe es kaum, so Gymnasiast Robert. Und als Dieter Könnes aufforderte: „Ihr dürft alles machen“, da kamen die Wünsche nach Workshops zum Beispiel für Smartphones, ein Kino, Möglichkeit für Kunstausstellungen, eine Wand zum Besprayen, mehr Events im Schwimmbad. Und der Wunsch nach auch abends und nachts geöffneten Sporthallen, in denen man feiern könnte, kam.

Als Anemüller fragte, ob sie den Instagram-Account auch lesen würden, riefen alle „aber ja!“. Nach zwei Stunden standen viele Vorschläge auf dem Papier, in der kommenden Woche soll die Anschlussveranstaltung steigen, in vier Wochen wollen die Organisatoren abschließen. Plakate sollen darauf hinweisen in Geschäften, in Schulen sollen Umfragen steigen, damit mehr Jugendliche mitmachen. Und für die beiden ersten Projekte werden noch Mitstreiter von den Hauptsprechern Hanna und Robert gesucht.

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