Viersen Pilgerkreuz gesegnet

Viersen · Die Matthias-Pilgerbruderschaften aus Dülken und Boisheim pilgern seit langem gemeinsam nach Trier. Bislang hatten sie jeder ein Pilgerkreuz, doch das Dülkener musste jetzt aus Sicherheitsgründen ersetzt werden.

DÜLKEN/BOISHEIM Die erste gemeinschaftliche Aktion in der neu gestalteten Pfarrei St. Cornelius und Peter wurde aus der Not geboren. Während der Wallfahrten zum Matthias-Grab in Trier wurde immer wieder das Pilgerkreuz der St.-Matthias-Pilgerbruderschaft Dülken beschädigt. So beschlossen Vorstand und Präses Pfarrer Rainer Thoma, das Kreuz nicht mehr mitzuführen. "Das Kreuz ist mehr als 200 Jahre alt und hat einen sehr wertvollen Korpus", erläuterte Vorsitzende Helga Holthausen den Beschluss.

Seit 1856 nachgewiesen

Seit vielen Jahren pilgert die Dülkener St.-Matthias-Bruderschaft, deren Bestehen seit 1856 nachgewiesen ist, in einer Weggemeinschaft mit der Boisheimer Bruderschaft. Für diese Gemeinsamkeit dankte Pfarrer Thoma anlässlich des Bruderschaftstages des Bezirks Schwalm-Niers vor zwei Jahren, den die Boisheimer zu ihrem 275-jährigen Bestehen ausrichteten. Bei den Wallfahrten wurden die Pilgerkreuze abwechselnd vorangetragen.

Zwei Tage nach dem Namenstag des heiligen Matthias, wurde nun diese Tradition durch eine neue abgelöst: Erstmals haben die Dülkener und die Boisheimer ein gemeinsames Pilgerkreuz, das sie gemeinschaftlich finanzierten und das der Dülkener Kunstschlosser Klaus Dommers nach dem Vorbild eines bei Ausgrabungen in Trier gefundenen urchristlichen armenischen Kreuzes aus Schmiedeeisen fertigte.

In einer feierlichen Messe, von Kaplan Christian Blumenthal gemeinsam mit Pfarrer Thoma in der Cornelius-Kirche zelebriert und von Holger Henkel musikalisch gestaltet, segnete Pfarrer Thoma das Kreuz, das künftig von den Pilgern beider Pfarrgemeinden getragen wird. Kaplan Blumenthal erinnerte an die Bedeutung des Apostels Matthias, der erst nach der Himmelfahrt Jesu Christi durch Los zur Nachfolge des Verräters Judas zum zwölften Apostel gewählt wurde. Seine Reliquien schenkte Kaiserin Helena zu Beginn des 4. Jahrhunderts der Stadt Trier.

Zum Abschluss der Messe versammelten sich die rund hundert Anwesenden am Matthias-Altar an der Südseite der Cornelius-Kirche. Hier bedankten sich die Vorsitzenden der Bruderschaften – Helga Holthausen und Heinz Erkens sowie Anja Dewey – bei Klaus Dommers, indem sie ihm eine Nachbildung des armenischen Kreuzes schenkten, die jeder Pilger bei seiner ersten Wallfahrt erhält. Mit dem Matthias-Lied "Zu der Apostel Zahl gesellt durch heil'ge Wahl" endete die kleine Feier.

Mitglieder geehrt

Bei der abschließenden Hauptversammlung ehrte die Dülkener Bruderschaft Katharina Gartz für 60 Jahre Mitgliedschaft, Johanna Gartz für 50 Jahre und Hans Oellers für 40 Jahre.

(RP)
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