Viersen Pathologen: Kadaver stammen von Füchsen

Viersen · Es fehlt nur noch die letzte Gewissheit durch eine DNA-Analyse, die heute vorliegen soll. Für die Pathologen des Chemischen und Veterinär-Untersuchungsamts Rhein-Ruhr-Wupper aus Krefeld steht jetzt schon zu 99 Prozent fest, dass es sich bei den am Sonntag an der Niers gefundenen Tierkadavern um Füchse handelt. Das schließen sie aus dem Körperbau – aber auch aus dem "fuchstypischen" Geruch, wie es der Leiter des Amtes, Dr. Detlef Horn, ausdrückt.

 Die Niersbrücke, unter der die Kadaver gefunden wurden.

Die Niersbrücke, unter der die Kadaver gefunden wurden.

Foto: Jungmann

Es fehlt nur noch die letzte Gewissheit durch eine DNA-Analyse, die heute vorliegen soll. Für die Pathologen des Chemischen und Veterinär-Untersuchungsamts Rhein-Ruhr-Wupper aus Krefeld steht jetzt schon zu 99 Prozent fest, dass es sich bei den am Sonntag an der Niers gefundenen Tierkadavern um Füchse handelt. Das schließen sie aus dem Körperbau — aber auch aus dem "fuchstypischen" Geruch, wie es der Leiter des Amtes, Dr. Detlef Horn, ausdrückt.

Und das ändert die komplette Sachlage: Während bei Hunden ein Fall von Tierquälerei vorläge, dürfen Füchse gejagt werden. Die Kadaver als Jäger einfach zurückzulassen, wäre bis vor einigen Jahren noch ein Verstoß gegen die Hygiene-Fleischverordnung gewesen. Aber die greife nicht mehr, wie Kreis-Pressesprecher Axel Küppers für die Untere Jagdbehörde erklärt. Es sei unter Jägern aber weiterhin üblich, zumindest die Innereien von Tieren so, wie es die Verordnung vorsah, 50 Zentimeter tief zu vergraben.

Noch kein Ergebnis

Die Zuständigkeit dafür, ob ein solches Zurücklassen von Kadavern noch eine Ordnungswidrigkeit sei, liege inzwischen nicht mehr bei den Jagdbehörden, sondern den örtlichen Ordnungsämtern — in diesem Fall bei dem der Stadt Viersen, so Küppers. Dort hat man sich zwar bereits mit dem Fall beschäftigt, ist aber noch nicht zu abschließenden Erkenntnissen gekommen. Man suche dazu auch noch die enge Abstimmung mit dem Kreis, so Stadtsprecher Peter Abrahams gestern.

Für das Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld könnte der Fall heute mit der DNA-Analyse bereits abgeschlossen werden. "Wenn feststeht, dass es sich um Füchse handelt, dann muss uns die Polizei sagen, welche Untersuchungen sie noch wünscht", sagt Dr. Detlef Horn. Denn danach, wie die Tiere — ob nun Füchse oder Hunde — ums Leben gebracht worden sind, haben die Pathologen bislang noch nicht gesucht. Nach Kugeln oder sonstigen Verletzungen würden sie erst mit neuem Auftrag suchen.

Ob dann geklärt werden kann, ob ein berechtigter Jäger die Tiere getötet hat oder ein Wilderer, ist ebenfalls noch völlig offen. Denn die Füchse müssen ja nicht zwingend in der Nähe der Ablagestelle am Fritzbruch getötet worden sein. Bei Wilderei müsste wieder die Polizei ermitteln, denn das ist eine Straftat, die mit Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen belegt wird.

In schweren Fällen, wenn jemand gewerbsmäßig, in der Gruppe oder zur Nachtzeit wildert, drohen sogar bis zu fünf Jahre Haft.

(RP)
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