Schwalmtal Pastor Aymanns verlässt Schwalmtal

Schwalmtal · Bischof Helmut Dieser hat Thorsten Aymanns in die Lenkungsgruppe berufen, die sich mit dem Veränderungsprozess im Bistum befassen soll. Aymanns will helfen, für die Pfarrei St. Matthias einen guten Nachfolger zu finden

 Im Oktober 2002 hielt Pastor Thorsten Aymanns seinen Antrittsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael. Bald verlässt er Schwalmtal, um in der Lenkungsgruppe zum Veränderungsprozess im Bistum mitzuarbeiten.

Im Oktober 2002 hielt Pastor Thorsten Aymanns seinen Antrittsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael. Bald verlässt er Schwalmtal, um in der Lenkungsgruppe zum Veränderungsprozess im Bistum mitzuarbeiten.

Foto: Busch

Am Wochenende hat Pastor Thorsten Aymanns den katholischen Gläubigen in Schwalmtal mitgeteilt, dass er nicht mehr lange bei ihnen sein wird. Nach einem Jahr im Amt hatte Bischof Helmut Dieser in seiner Silvesterpredigt einen Gesprächs- und Veränderungsprozess für das Bistum Aachen angekündigt: Unter dem Leitwort "Heute bei dir" geht es in den kommenden drei Jahren um die Frage, wie sich die Kirche im Bistum Aachen versteht, sich verändern und aufstellen will.

Kirche und Gesellschaft hätten sich verändert, so der Bischof. Ein "Wir" könne nicht mehr vorausgesetzt werden. Dies habe insofern Einfluss auf die Seelsorge, als dass die Kirche sich mehr dem Einzelnen zuwenden und auch die Menschen ansprechen müsse, die der Kirche fern stehen, um so das "Wir" neu zu finden. Wie das aussehen soll, darüber sollen nicht nur Fachleute reden, sondern möglichst viele Interessierte aus dem Bistum, die in Projektgruppen über verschiedene Themen diskutieren sollen.

"Dabei geht es zum Beispiel darum, neue Wege zu entwickeln, wie wir als Kirche die Freude am Evangelium vermitteln können; wie wir die Menschen neu ansprechen und neugierig machen können auf die Botschaft des Evangeliums oder wie wir die vielen Talente, die wir in unserer Kirche haben, gut einsetzen können", erklärt Generalvikar Andreas Frick, der mit Dieser gestern die Eckpunkte des "Heute bei dir"-Prozesses vorstellte. Ab April können sich Interessierte auf der geplanten Homepage (www.heute-bei-dir.de) für die Projektgruppen anmelden, im Mai sollen die Gruppen dann ihre Arbeit aufnehmen.

Um die Arbeit in den Gruppen zu organisieren, hat der Bischof sieben Männer und Frauen in eine Lenkungsgruppe berufen. Schwalmtals Pastor Aymanns, auch Mitglied im Diözesanpriesterrat und in der Liturgiekommission des Bistums, gehört dazu, außerdem Generalvikar Frick, Resi Conrads-Mathar, die persönliche Referentin des Bischofs, Astrid Hautzer, Lehrerin für Religion und Mathematik am Bischöflichen Pius-Gymnasium in Aachen, Jürgen Jansen, Leiter der Abteilung Organisation und Strategisches Controlling im Generalvikariat, Karl Kampermann, Leiter der Personalabteilung im Generalvikariat sowie die Gemeindereferentin Sabine Kock, Diözesankuratorin der Pfadfinderinnenschaft St. Georg. Als Spiritual begleitet Pfarrer Georg Lauscher den Prozess. Er ist Mitglied im Diözesanpriesterrat und im Priesterseminar Aachen für die Ausbildung zuständig.

Dass er in die Lenkungsgruppe berufen worden sei, so Aymanns, "bedeutet zugleich, dass meine Zeit als Pfarrer in St. Matthias Schwalmtal am 30. Juni zu Ende gehen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt werde ich meine Aufgaben in Schwalmtal nach Kräften erfüllen. Ich bin mir aber bewusst, dass ich meinen Einsatz hier schon jetzt einschränken muss, um auch dem neuen Auftrag genügen zu können." Dafür bitte er um Verständnis.

Mit viel Freude sei er Pfarrer in Schwalmtal gewesen und sei es bis Mitte des Jahres noch. Gern habe der das Amt gemeinsam mit Pfarrer Wilhelm Kursawa (73) ausgeübt. Aymanns dankte auch den Ehrenamtlern: "Ich habe immer vielfältige Unterstützung durch das Pastoralteam und die vielen haupt- und ehrenamtlich in unserer Gemeinde engagierten Menschen erfahren. Ich durfte mich immer im Gebet getragen wissen. Dafür bin ich sehr dankbar und hoffe, dass wir auch die letzten Monate meines Dienstes hier in guter Gemeinschaft erleben können." Gleichwohl freue er sich auf eine neue Aufgabe mit neuen Herausforderungen.

Seiner Pfarrei sicherte er Unterstützung zu: "Was mir möglich ist, werde ich dazu beitragen, dass für St. Matthias bald eine gute Nachfolgeregelung gefunden wird." Er bitte alle herzlich, durch Gebet und die Bereitschaft, sich in Schwalmtal einzusetzen, das Gemeindeleben weiterhin lebendig zu gestalten." Zugleich rufe er jeden auf, "den vor uns liegenden Prozess im Bistum Aachen als Chance für die Zukunft des Glaubens zu begreifen. Ich bitte Sie, den Weg der Erneuerung im Gebet und Tun mitzutragen."

2002 hielt Aymanns, damals 32 Jahre alt, seinen Antrittsgottesdienst in Waldniel. Er wuchs in Boisheim auf. Dort war sein Vater Karl Aymanns als Diakon tätig, heute ist Karl Aymanns Diakon in Schwalmtal. Nach Stationen in Stolberg und Haaren bei Aachen kehrte Thorsten Aymanns 2002 in seine Heimat zurück. Er begleitete die Zusammenführung der sechs Gemeinden zur Pfarrei St. Matthias und die Überlegungen zur Zukunft der kirchlichen Immobilien. Auch Auseinandersetzungen gab es. So zog Aymanns 2016 viel Kritik auf sich, als die Pfarrei ein Kirchengrundstück für den weiteren Kiesabbau in Lüttelforst an eine Tiefbaufirma verkaufte.

(hah)
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