Brüggen Partner Brüggen-Muramvya?

Brüggen · Die Brüggener Reisegruppe ist aus Burundi zurück. Pater Marius zeigte der Delegation aus Born-Bracht-Brüggen einige konkrete Projekte. Sie wurden mit großer Unterstützung der Brachter Pfarrgemeinde umgesetzt.

Frank Gellen, Pfarrer Dr. Stefan Dückers, Bürgermeister Gerhard Gottwald, Claudia Dömges, Markus Das, Johannes Rölkes, Stefan Peters und Friedhelm Leven nahmen viele sowohl interessante als auch nachdenklich stimmende Eindrücke mit nach Hause. Es gab Gespräche mit dem Erzbischof vom Bujumbura und dem Gouverneur von Muramvya.

Bei der von Pater Marius und Dr. Stefan Dückers zelebrierten Sonntagsmesse begrüßten 2000 Kirchgänger den Besuch aus Deutschland mit herzlichem Applaus. "Die Lebendigkeit und Intensität, mit der die Afrikaner trotz ihrer Armut diese Messe feierten, beeindruckte die Reisegruppe zutiefst", berichtete Brachts Pfarrgemeinderatsvorsitzender Frank Gellen. Das mit Brachter Hilfe sanierte Kirchendach befand sich in gutem Zustand. Die Lautsprecheranlage aus Bracht funktionierte.

Dank vom Erzbischof

Erzbischof Evariste Nogoyagoye Bujumbura ließ Dankesworte nach Brüggen-Bracht ausrichten. Er stellte den Brüggenern einen Kleinbus nebst Fahrer für die Reise durchs Land zur Verfügung. Auf dem Weg in die Pfarre Kivoga, wo Marius derzeit tätig ist, wurde ihnen klar, dass die Lebensdauer der für Marius beschafften Pkw durchaus noch guter Durchschnitt ist. Er hatte eine Gruppe von acht Waisenkindern in einem von ihm angemieteten Haus aufgebaut. "Das zeigte, wie wichtig die bisherige finanzielle Hilfe aus Bracht in vielen Belangen war", so Gellen. Neben zweckgebundenen Beträgen für die tägliche Arbeit von Marius konnte die Gruppe weitere 12 000 Euro für spezielle Projekte übergeben. Marius bedankte sich herzlich in einer Videobotschaft bei allen Brachtern, Bornern und Brüggenern. Er wies auf die notwendige Reparatur der katholischen Grundschule hin. In diese Schule gehen 1500 Kinder zum Teil im Wechsel morgens und mittags. Ihre Eltern können das Schulgeld für die staatliche Schule nicht aufbringen.

In einem desolaten Zustand fanden die Reisenden die Außenkirche von Murambi vor. Die Materialien werden gestellt. Die Kirche, die wochentags gleichzeitig als Schulklasse dient, wird in Eigenleistung renoviert. Das größte Projekt dürfte die Errichtung eines Waisenhauses in Muramvya sein. Marius hat hier bereits ein Grundstück ausgesucht und angezahlt. Geplant ist, dass es von einer zuverlässigen Familie betrieben wird.

Bei einem Gespräch mit Gouverneur Oscar Ndayiziga konnte Bürgermeister Gerhard Gottwald eine Intensivierung der deutsch-burundischen Beziehungen in Aussicht stellen. "Ich könnte mir eine Städtepartnerschaft zwischen der Zivilgemeinde und Muramvya vorstellen, aber das muss ich noch mit den Fraktionen im Rat besprechen. Wir werden in dieser Richtung tätig und beim Konsulat und auswärtigen Amt entsprechende Informationen hereinholen", sagte Gottwald gegenüber der RP.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort