Viersen Parkscheinautomat am Kletterwald?

Viersen · Der Viersener Politik kämpft seit Jahren erfolglos gegen die steigende Zahl von Autos auf der Höhenstraße.

 Der Kletterwald und die anderen Freizeiteinrichtungen auf den Süchtelner Höhen sorgen Jahr für Jahr für ein hohes Autoaufkommen auf der Höhenstraße. Mit einem Parkautomaten will die FDP nun gegensteuern.

Der Kletterwald und die anderen Freizeiteinrichtungen auf den Süchtelner Höhen sorgen Jahr für Jahr für ein hohes Autoaufkommen auf der Höhenstraße. Mit einem Parkautomaten will die FDP nun gegensteuern.

Foto: Busch

Alle Jahre wieder — stets zum Frühjahr — rückt in Viersen ein nur wenige Hundert Meter langes Teilstück einer kleinen Straße in Süchteln in den Mittelpunkt der politischen Diskussion: die Höhenstraße. Das ist auch 2013 nicht anders. Pünktlich zum ersten wärmeren Wochenende startet der Streit um die richtige Zufahrt für die Besucher des Kletterwaldes. Fakt ist: Der kleine Parkplatz am Ende der Höhenstraße kann die Schar der motorisierten Kletterfans aus der Region nicht aufnehmen. Gleichzeitig werden die angebotenen weiter entfernten Alternativ-Stellflächen nicht ausreichend genutzt. Das ärgert einen großen Teil der Viersener Politik. Doch eine Lösung hat sie bisher nicht.

Dafür wurde in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und -planung ein Schuldiger für die derzeitige Situation gesucht — und gefunden: die Verwaltung. Die Stadtmitarbeiter hatten "in einer Nacht- und Nebenaktion" im vergangenen Herbst für den Umbau der Höhenstraße etwa 75 000 Euro ausgegeben. Das teilte damals der technische Beigeordnete, Gerd Zenses erst auf Anfrage der FDP-Fraktion mit.

Die Verwaltung habe kurzfristig eingreifen müssen, der Zustand der Fahrbahn sei mit Blick auf die Verkehrssicherheit bedenklich gewesen. In der Tat reihte sich dort gerade auf den steilen Teilstücken Schlagloch an Schlagloch. Bei einem möglichen Unfall im Kletterwald hätte ein Rettungswagen mit den Verletzten über "eine Marterstrecke" fahren müssen — so die Politik im vergangenen Jahr, die im Geiste schon Hubschrauber einfliegen sah, wenn ein Transport über die marode Straße nicht möglich gewesen wäre.

Also reagierte die Stadt. Man habe die Straße wegen der vielen steilen Abschnitte nicht für weniger Geld mit einem niedrigeren Standard umbauen können, hieß es Ende 2012 aus dem technischen Rathaus. Und: Zur Finanzierung des Projekts "Höhenstraße" habe die Verwaltung die Sanierung des oberen Teils der Ernst-Moritz-Arndt-Straße verschoben.

Jetzt ist das Frühjahr da, die Gäste rollen mit den Pkw wieder in Richtung Kletterwald, Minigolfplatz, Hundeschule oder Gaststätte und sind begeistert, dass die Zufahrt jetzt sogar schlaglochfrei möglich ist. CDU-Ratsherr Fritz Meies kann sich darüber gar nicht freuen: "Wir wollten nicht, dass dies der offizielle Weg zum Kletterwald wird. Es kann nicht sein, dass rund 30 000 Besucher jährlich diese Straße nutzen. Das ist nicht im Sinn des Hohen Buschs und auch nicht im Sinn der meisten Anwohner." Besonders ärgert den Christdemokraten, dass umliegende Alternativparkplätze leer bleiben.

Unterstützung erhielt Fritz Meies von FDP-Parteichef Stefan Feiter: "Schon vor Jahren haben wir darauf hingewiesen, dass der Ausbau der Straße problematisch ist. Jetzt muss endlich etwas geschehen, die Verwaltung muss eingreifen." Einen ersten Vorschlag machte der Liberale selbst: "Die Stadt könnte auf dem Parkplatz am Ende der Höhenstraße einen Parkscheinautomaten aufstellen. Bei einer Gebühr von 2,50 Euro pro Stunde und einer Kontrolle durch Politessen würde sich so mancher überlegen, doch einige Schritte zu laufen und einen entfernteren kostenfreien Parkplatz zu nutzen", so Feiter.

Wie in den vergangenen Jahren schickte die Politik die Verwaltungsmitarbeiter zum Abschluss auch diesmal mit einem Arbeitsauftrag zurück an die Schreibtische: Bis zur nächsten Sitzung im Mai wollen die Ratsvertreter verschiedene Lösungsmöglichkeiten für das "Verkehrs- und Parkproblem Höhenstraße" vorgelegt bekommen. FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
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