Viersen Pappelinitiative wartet auf Entscheidung im Kreistag

Mit Spannung erwartet die Pappelinitiative Viersen den 16. und 25. Juni. An den Terminen stehen die geänderten Landschaftspläne fünf und sechs auf der Tagesordnung des Umweltausschusses und des Kreistages. Die Pläne betreffen die Untere Niers/Tönisberger Höhen und die Mittlere Niers. Sie beinhalten einen Schutz für 80 Prozent der Pappeln. Dabei geht es um rund 2000 Pappeln im Bereich des Landschaftsplanes sechs und rund 800 im Bereich des Landschaftsplanes fünf. Greifen die neuen Pläne, dann dürfen die Pappeln nicht mehr wie bisher bei der so genannten "Hiebreife" gefällt werden, sondern sind unter Berücksichtigung der Verkehrssicherungspflicht bis zum Verfall zu erhalten.

Zudem ist vorgesehen, dass sie an vielen Standorten später durch Schwarzpappeln ersetzt werden. Weitere Bereiche für Neupflanzungen wurden ausgewiesen. "Dies ist ein großer Erfolg für die Pappelinitiative, die im Sommer 2012 einen Bürgerantrag gestellt hat und darlegen konnte, dass die Pappeln das typische Landschaftsbild am Niederrhein prägen", so Sprecher Ludwig Mertens. Nichtsdestotrotz bangt die Initiative aufgrund der nunmehr letzten Entscheidungsinstanzen.

Am 25. Juni, 18 Uhr, wird der Kreistag einen Beschluss fassen, nachdem das Thema am 16. Juni, 18 Uhr, im Umweltausschuss war. Sollten die Landschaftspläne wie geplant beschlossen werden, wäre es das erste und bislang einzige Mal in Deutschland, dass Pappeln als prägende Landschaftselemente geschützt werden. Es würde sich um eine Wende in der bisherigen Landschaftsplanung handeln, denn bislang wurden Pappeln als ökologisch wertlos, nicht heimisch und teilweise sogar gefährlich angesehen.

"Für unsere Bürgerinitiative, die belegt hat, dass Pappeln wertvolle und heimische Bäume sind, und alle, die für den Erhalt dieser Bäume gekämpft haben, wäre dies ein sensationeller Erfolg", sagt Mertens. Der Kreis würde eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen und einen Präzedenzfall für den Landschaftsschutz schaffen.

(tref)
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