Shopping in den Niederlanden Wie Roermond und Venlo Kunden-Magneten wurden

Kreis Viersen · Die niederländischen Shoppingcenter rüsten sich für einen großen Andrang am 1. November. Das Designer-Outlet Roermond erweitert seine Öffnungszeiten. Was macht Venlo und Roermond so anziehend?

 Brückentag am Montag, Feiertag am Dienstag - das Designer Outlet Roermond erweitert seine Öffnungszeiten. Dort kann man bei frühlingshaften Temperaturen einkaufen.

Brückentag am Montag, Feiertag am Dienstag - das Designer Outlet Roermond erweitert seine Öffnungszeiten. Dort kann man bei frühlingshaften Temperaturen einkaufen.

Foto: DOC Roermond

Akute Outleteritis – diese Diagnose konnte man der Region im Dreiländereck von Deutschland, Niederlande und Belgien zur Jahrtausendwende stellen. Denn sowohl in Roermond, als auch in Hückelhoven und im belgischen Maasmechelen scharrten Investoren mit den Hufen, um unter dem Begriff Outlet-Center Konsumtempel größeren Ausmaßes zu errichten. Ob den Vorhaben Erfolg beschieden sein würde, stand damals in den Sternen. Wer sich am Feiertag 1. November auf die Autobahn 52 begibt, wird schon etliche Kilometer vor der Grenze feststellen: Die Rechnung ist vor allem für das Designer-Outlet in Roermond aufgegangen. Des großen Andrangs aus Deutschland wegen sind die Öffnungszeiten dort auf 9 bis 22 Uhr verlängert, am 31. Oktober von 9 bis 21 Uhr.

Als Roermonds Bürgermeister Kaiser und J.W. Kaempfer, Boss des angloamerikanischen Konzerns BAA McArthur Glen, im November 2001 auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne an der N280 an Roermonds Stadtrand Spaten in den Boden rammten und damit den Baustart symbolisch vollzogen, beobachteten Einzelhändler am Niederrhein das mit Sorge. Von einer Investitionssumme von 150 Millionen D-Mark war in Roermond die Rede, und das war nur für einen ersten Bauabschnitt mit 66 Läden und sieben Restaurants gedacht.

Weitere Expansion war aber schon geplant: 2005, 2011 und 2017 wurde ausgebaut, heute sind mehr als 180 Läden auf dem riesigen Gelände zu finden.

Eine Entwicklung, der zumindest die Nachbarstadt Venlo im großen Stil etwas entgegensetzte. Venlos Stadtväter krempelten das einst nicht gerade schmucke Maasufer um, es entstand der Maasboulevard mit modernen Wohnungen, aber auch etlichen Läden. Ergebnis: Zog es einige Deutsche früher wegen der Fritten nach Venlo, kamen andere wegen des billigen Kaffees und wiederum andere wegen der Cannabis-Produkte in Coffeeshops und im Straßenverkauf, lockt die Venloer Innenstadt heute mit einem ansehnlichen Mix aus Geschäften, Gastronomie und Ausblick auf die Maas Kaufwütige und Tagesausflügler gleichermaßen in Scharen an. Und so gilt auch dort am 1. November: Geduld mitbringen, wenn man sich mit dem Auto dorthin auf die Reise macht. Wie viele Deutsche an solchen Tagen kommen, wird in beiden Städten nicht gezählt. Aber man braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um zu sagen: Es werden wieder Massen sein.

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