Brüggen Ordensschwestern nehmen Abschied

Brüggen · Altersbedingt verlassen Schwester Margret (93) und Schwester Veronia (87) Dilborn.

Sie sind kaum aus Dilborn wegzudenken, dennoch ist nun die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen. Die letzten noch in Schloss Dilborn tätigen Schwestern der Armen Dienstmägde Jesu Christi werden im November verabschiedet.

"Das Alter hat uns eingeholt", sagt Schwester Margret. Die 83-Jährige arbeitet seit 21 Jahren in Dilborn. Ihre siebte Amtszeit ist nun vorbei und sie möchte nicht verlängern. "Ich möchte wieder nach Dernbach ins Mutterhaus und dort eine kleine Aufgabe übernehmen." Im Jahr 1994 kam Schwester Margret nach Dilborn, übernahm die Leitung des Konvents und arbeitete in der Verwaltung der Jugendhilfe. "Sie ist ein fester Bestandteil des Hauses", bestätigt Einrichtungsleiter Guido Royé. Er bedauert den Weggang der Schwestern sehr.

Noch 220 Schwestern gehören zum Orden, die meisten im fortgeschrittenen Alter. Im Mutterhaus leben noch 35 Schwestern. Der Orden hat seinen Ursprung 1851 in Dernbach. "Es gab so viele schöne spontane Sachen, die Kinder schellen hier immer noch, bekommen bei uns Süßigkeiten, seit die 'Schwester Lecker' nicht mehr da ist", erzählt Schwester Margret. "Aber auch bei Trauerfällen begleiten wir die Kinder und gehen mit ihnen in die Kapelle."

Schwester Veronia ist 87 Jahre alt. Seit dem Jahr 1969 arbeitete sie schon im damaligen St. Josef-Kinderheim und arbeitete vorher in einem Kindergarten-Hort. 34 Jahre war sie in einer Kindergruppe tätig, weitere fünf Jahre in Brüggen im Kinderhaus. Vor sieben Jahre wurde sie dort verabschiedet. "Ich habe immer gerne den Nachtdienst mitgemacht", erzählt sie strahlend. Ihre Lieblingsbeschäftigung war es, sich um die Gartenbeete zu kümmern. "Auch in ihrem Ruhestand hat sie sich sehr um ihre Zöglinge gekümmert", sagt Royé voller Lob. Schwester Veronia erzählt von den vielen Ferienfahrten, 34 Mal hat sie diese begleitet. Sie hat viel zu berichten, zahlreiche nette kleine und lustige Anekdoten. Dafür ist die Ordensfrau bei den Mitarbeitern der Jugendhilfe bekannt."Wir bedauern den Abschied sehr", sagt der Einrichtungsleiter. "Der Orden unterstützt es, dass wir in Dilborn eine halbe Stelle für die Seelsorge einrichten können", kündigt er an. "Von daher hoffen wir, dass wir etwas von dem guten Geist der Schwestern in die Zukunft nehmen."

Der Ursprung des Tuns liege in den Werken von Katharina Kasper. Dafür seien die Schwestern für die Kinder und Mitarbeiter ein lebendiges Zeugnis gewesen. Schwester Veronia sagt über die Zeit in Dilborn: "Ich habe nie an das Alter gedacht, ich habe einfach immer weiter gemacht."

Wie geht es jetzt für die beiden weiter: "Wir gehen nach Dernbach. Schwester Veronia wird dort im St. Agnes-Seniorenheim wohnen", sagt Schwester Margret. Auch die Frauengemeinschaft in Brüggen, bei deren Basare Schwester Veronia gerne mitgewirkt hat, wird sie vermissen. "Wir haben gemerkt, dass viele sehr traurig über unser Weggehen sind", so Schwester Margret.

(RP)
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