Jazzfestival Omer Klein wandelt zwischen Orient und Neuer Welt
Jazz-Pianist Omer Klein eröffnete am Freitag das Kultur-Event-
Der Pianist Omer Klein auf Bühne 2 – das war sofort zu Beginn des Festivals ein Höhepunkt. Der „Artist in Residence“ trat drei mal 45 Minuten auf, zuerst solo, dann mit dem sagenhaften Bassisten Omer Avital und zum Schluss mit seinem Trio. In der Formation mit Bassist Haggai Cohen Milo und Schlagzeuger Amir Bresler spielt Omer Klein bereits fünf Jahre lang zusammen. Man merkt, dass sie sich blind verstehen. Alle drei Sets waren eine Welt für sich, unabhängig und nicht aufeinander aufbauend. Es wäre vermessen und ungerecht, von einer Steigerung zu sprechen. Gesteigert hat sich lediglich die Zahl der Mitspieler, und jeder Zuhörer wird individuell entscheiden, welchen Part er als den besten empfunden hat.
Auf jeden Fall stimmen die Vorschusslorbeeren wie „Creme der zeitgenössischen Jazzpianisten“ (Jazz-Podium). Im intimeren Rahmen der Bühne 2 erlebt das Publikum die Spielfreude aller Musiker hautnah mit. Klein betonte die Freude und das Glück, an diesem Abend mit seinen besten Freunden zusammenspielen zu können und appellierte an die Zuhörer, einfach mit in die Musik einzutauchen, zuzuhören und diesem Glück zu folgen.
Interessant sind die Bezüge in seiner Musik. Am Anfang erinnerte er an den deutschen Künstler und Beuys-Schüler Blinky Palermo, der komplex und experimentell mit Farbe umgeht wie Klein in der Musik. Oder Amos Hoffman, einen israelischen Gitarristen und Komponisten, der Traditionen der klassischen arabischen Musik mit modernen Jazzelementen verbindet. Omer Klein, 1982 in Israel geboren, wurde in den USA ausgebildet. Sein Reichtum fußt auf dem Dialog zwischen Orient und Neuer Welt, was alles andere als folkloristisch gemeint ist.