Viersen Ohne fleißige Helfer gibt's kein Eier mit Speck

Viersen · Am Freitag startet das dreitägige Festival. Im Vorfeld werden viele Hände benötigt, um die zahlreichen Aufgaben zu bewältigen.

 Pascal Küsters (19), Marc Klaßen (16) und Sebastian Kox (22), v.l., helfen in diesem Jahr das erste Mal beim Eier mit Speck. Sie wollen eine Notausgang-Fahne auf einem der Campingplätze aufstellen. Die Drei haben Spaß an der Arbeit, weil sie neue und alte Gesichter sehen.

Pascal Küsters (19), Marc Klaßen (16) und Sebastian Kox (22), v.l., helfen in diesem Jahr das erste Mal beim Eier mit Speck. Sie wollen eine Notausgang-Fahne auf einem der Campingplätze aufstellen. Die Drei haben Spaß an der Arbeit, weil sie neue und alte Gesichter sehen.

Foto: bsen

Pascal, Sebastian und Marc hocken auf dem Boden und versuchen die riesige grüne Notausgang-Fahne am dazugehörigen Mast zu befestigen. Doch schnell steht fest: Die Fahne passt nicht. Der 19-jährige Pascal nimmt sein Walky-Talky in die Hand und ruft einen Kollegen zur Hilfe: "Pascal an Marco. Wir haben die falsche Fahne!" Ein Stückchen weiter entfernt sind drei weitere Jungs dabei, den Ständer für den Mast aufzubauen. Sie alle sind freiwillige Helfer des Eier mit Speck-Festivals (EMS). Sie sorgen seit vergangenem Donnerstag dafür, dass bis kommenden Freitag alles aufgebaut ist. Denn am Wochenende strömen viereinhalb tausend Besucher auf das Gelände am Hohen Busch. Bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun.

Veranstalter Jürgen Haigh und seine drei Mitstreiter wirken allerdings entspannt, auch wenn am Vortag noch dicke Hagelkörner vom Himmel gekommen sind und die Wiese laute Stapfgeräusche verursacht, vollgesogen mit dem Regen der letzten Tage. "Der starke Regen hat uns ein wenig zurückgeworfen, ansonsten sind wir gut in der Zeit", sagt Jürgen Haigh gelassen. In diesem Jahr findet das dreitägige Festival schon zum neunten Mal statt, da kann kaum etwas überraschen. "Wir und auch die Leute sind wettererprobt", sagt Mitveranstalter Christoph "Tappi" Tappesser und lacht. Zudem gibt es "Schützenhilfe von der Feuerwehr", wie Haigh sagt. Die hat den Betreibern des EMS Pumpen zur Verfügung gestellt, die literweise Wasser aus den Wiesen ziehen. Schließlich sei die Feuerwehr auch daran interessiert, dass es ein sicheres Festival wird.

Um die Sicherheit sind aber auch die Veranstalter selbst sehr bemüht. Bereits im Februar haben sie begonnen, das Sicherheitskonzept zu erstellen. 55 geschulte Security-Leute sorgen dafür, dass alles glatt läuft und sind bestens auf die Veranstaltung eingestellt. Christoph Jinkertz, ebenfalls Veranstalter des EMS, erklärt schmunzelnd: "Wenn die Leute vor der Bühne stehen und pogen, dann wissen die Securitys auch, dass das so üblich ist und denken nicht etwa, dass es dort Rangeleien gibt." Neben den Wachmännern gibt es aber noch subtilere Formen der Sicherheit. Zum Beispiel beim Thema Licht. So haben sich die Eier-mit-Speckler dazu entschieden, eine neue Lampentechnik zu verwenden. Haigh: "Das nennt sich Akku gepufferte Leuchtmittel. Diese Technik gewährleistet, dass es trotzdem noch Licht gibt, auch wenn ein Stromkreislauf mal ausfällt." Auch die großen Fahnen, denen Pascal, Sebastian und Marc gerade ihre Zeit widmen, dienen einer besseren Orientierung im Notfall. "Es ist schon etwas anderes, ob ich einen Mast habe, den ich von überall sehen kann, oder ein Banner, das am Ausgang hängt, wo wahrscheinlich aber zig Leute vorstehen", sagt Haigh dazu.

Die Helfer sind gerade dabei, die Fahne vor einem Eingang der Campingplätze aufzustellen. Drei Plätze gibt es in diesem Jahr. Zu dem Platz vor dem Festivalgelände und dem Jugendplatz ist in diesem Jahr noch die Drachenwiese hinzugekommen. "Daher muss man dieses Mal auch keinen Zeltplatz reservieren, wir haben genug Fläche", sagt Haigh. Wenn gutes Wetter ist, erzählt sein Kollege Tappesser, würden auch die Viersener ihr Zelt mitnehmen und auf dem Gelände übernachten, anstatt abends wieder nach Hause zu fahren.

Aus Viersen kommen auch viele der 30-40 Aufbau-Helfer. Marc, der mittlerweile die richtige Fahne hissen kann, ebenfalls. Er und die beiden anderen Jungs helfen in diesem Jahr zum ersten Mal. Andere sind schon seit neun Jahren dabei. Haigh: "Manche nehmen sich extra frei, um hier zu helfen." Als Belohnung bekommen sie freien Eintritt zu dem schon lange ausverkauften Festival. Ist das der Grund, warum auch die drei Jungs mithelfen? "Nein", sagt Sebastian ernsthaft, "weil es Spaß macht und man hier viele Bekannte und auch neue Leute trifft."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort