Brüggen "Nur Versöhnung kann uns retten"

Brüggen · Angela Krampens Buch über das Leben des Erzbischofs aus Burundi

 Angela Krumpen und Erzbischof Simon Ntamwana.

Angela Krumpen und Erzbischof Simon Ntamwana.

Foto: Knappe

Bei einer Lesung in der Burg Brüggen hat die Tönisvorster Autorin Angela Krumpen zusammen mit Erzbischof Simon Ntamwana aus Burundi das Buch "Nur Versöhnung kann uns retten" vorgestellt. Eingeladen hatte die Burundi-Hilfe Brüggen, die sich für Projekte in dem ostafrikanischen Land einsetzt. Auf ihren Reisen nach Ruanda und Burundi traf Angela Krumpen Menschen, die von Völkermord aber auch von Versöhnung berichteten. Sie wollte nicht nur mit Opfern sprechen, sondern auch den Tätern ins Gesicht schauen.

In ihrem Buch erzählt sie die bewegenden Lebensgeschichten des Bischofs und elf seiner Mitarbeiter. Während seines Studiums in Rom erfuhr Ntamwana 1972, dass 54 Familienmitglieder in Burundi ermordet wurden. Unter Lebensgefahr reiste er zwei Jahre später in sein Geburtsland. Er erinnert sich: "Dort herrschte eine enorme Leere. Leichen wurden nicht begraben, niemand durfte trauern. Die Überlebenden der unvorstellbaren Gräueltaten wurden zu lebendigen Gräbern."

Das Morden ging 1993 weiter, als die Opfer des Krieges zurückkamen und sich rächten. Seit 2015 tobt dort ein Kampf um Macht und Opposition. Erzbischof Ntamwana widmet sein Leben dem Frieden und der Versöhnung. Er gründete das Hilfswerk "Vie Nouvelle pour la réconciliation". Es hilft Opfern und Tätern. Es vermag Schmerzen mindern, ihnen wieder Hoffnung, ein würdevolles Leben und Perspektiven geben. Der Bischof hat dem Mörder seines Vaters vergeben. Beiden tat die Versöhnung gut und er ist überzeugt: "Wer Vergebung verweigert, lässt sein Herz verwildern."

(off)
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