Mobilität in Viersen Ministerin unterstützt Verkehrsschule

Viersen-Dülken · 2400 Mädchen und Jungen besuchen pro Jahr die Jugendverkehrsschule in Viersen, lernen im geschützten Raum das Radfahren. Am Freitag kam NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes – nicht mit leeren Händen.

 Bei der Übergabe der neuen Räder für die Jugendverkehrsschule: Mädchen und Jungen der Paul-Weyers-Schule und NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes.

Bei der Übergabe der neuen Räder für die Jugendverkehrsschule: Mädchen und Jungen der Paul-Weyers-Schule und NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes.

Foto: Martin Röse

Verkehrsministerin zu sein, ist kein schöner Job, sagt die Verkehrsministerin. „Man schiebt große Projekte an, und wenn‘s gut läuft, sind die nach 15 Jahren realisiert.“ Und da ist im Regelfall längst jemand anders Verkehrsminister. Umso mehr habe sie sich auf den Termin in der Jugendverkehrsschule in Viersen gefreut, bekennt NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU), während neben ihr die Drittklässler der Paul-Weyers-Schule den Grund des Ministerinnenbesuchs gut festhalten. Neue Fahrräder hat Brandes mitgebracht, für die Jugendverkehrsschule. Und Helme. „Man sieht, dass man mit Geld konkret etwas verbessern kann.“ Die fünf Räder für die Viersener Jugendverkehrsschule plus Ersatzteile und Verkehrszeichen (Wert: 3200 Euro) sollen stellvertretend für die insgesamt 150 Räder und 363 Helme stehen, die die Verkehrswachten in den kommenden Wochen an die Jugendverkehrsschulen in NRW verteilen – die 66.000 Euro werden finanziert vom Land, den Verkehrswachten und dem Verband der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Die Hausherrin, Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD), hatte zuvor an die lange Geschichte der Jugendverkehrsschule erinnert, die pro Jahr 2400 Grund- und Sonderschüler nutzen. „Seit 1957 haben wir eine Verkehrsschule in Viersen. Zunächst befand sich ihr Platz als ,Verkehrsgarten‘ hinter unserer Festhalle.“ Seit 1980 nutzt die Stadt das 2600 Quadratmeter große Gelände der ehemaligen Volksschule Nette. „Ihr Schulhof und eine Rasenfläche wurden vor bald 42 Jahren mit Straßen versehen, um den praxisnahen Verkehrsunterricht neben der theoretischen Schulung möglich zu machen“, so die Bürgermeisterin. Wie wichtig das ist, machte Peter Schlanstein, Vizepräsident der Landesverkehrswacht, deutlich: „Besonders mit dem ersten allein geführten Fahrzeug, dem Fahrrad, besteht für Kinder eine erhöhte Gefahr. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 1800 radelnde Kinder bei Verkehrsunfällen in NRW verletzt, drei davon mit Todesfolge und 191 mit schweren Verletzungen.“ Das Training in den Jugendverkehrsschulen versetze die Kinder in die Lage, ein situationsgerechtes Verkehrsgefühl zu entwickeln, so Schlanstein. „Kinder sollten zunächst im Schonraum in der Jugendverkehrsschule die verschiedenen Situationen üben, um Routinen zu entwickeln. Dadurch werden dann Kapazitäten frei, die sie dann zur Bewältigung unerwarteter Ereignisse einsetzen können.“

Nach Ansicht von Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, wirke die Arbeit mit den Kindern über den unmittelbaren Sicherheitsgewinn hinaus. „In jungen Jahren werden Einstellungen für das Leben geprägt. Hier haben wir es in der Hand, ob wir später aufmerksame und rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer haben“, sagte Brockmann. Deshalb sei hier jeder Euro und jede ehrenamtliche Stunde gut investiert.

Und nach all den Reden durften die Mädchen und Jungen dann endlich auf die Piste und mit den neuen Rädern das Abbiegen und Slalomfahren üben. Auch dabei: Hans Jansen, Geschäftsführer der Verkehrswacht Viersen, und deren Vorsitzende Margret Maier, Karl-Heinz Jacobs, Leiter der Verkehrsschule, und deren Hausmeister Werner Wichmann, Ertunç Deniz, Beigeordneter für Jugend und Sport der Stadt Viersen, Landrat Andreas Coenen (CDU), Schulrätin Esther Wagner, Polizeirat Peter Tillmanns und Michael Heimes, Leiter Verkehrsunfallprävention der Kreispolizei Viersen.

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