Ein Besuch in Venlo Großer Andrang beim Einkaufen ohne Maske in den Niederlanden

Venlo/Kreis Viersen · Auf dem Weg nach Venlo stockte der Verkehr: Der Wegfall der Corona-Schutzregeln in den Niederlanden lockte zahlreiche Besucher aus dem Kreis Viersen über die Grenze.

 Entspannte Atmosphäre in der gut gefüllten Innenstadt von Venlo: Viele Gäste aus Deutschland genossen, dass im Nachbarland beim Shoppen keine Maske mehr vorgeschrieben ist.

Entspannte Atmosphäre in der gut gefüllten Innenstadt von Venlo: Viele Gäste aus Deutschland genossen, dass im Nachbarland beim Shoppen keine Maske mehr vorgeschrieben ist.

Foto: Bianca Treffer

Wolkenfreier Himmel, strahlender Sonnenschein und eine sehr gut besuchte Innenstadt. So präsentierte sich am Samstag Venlo. Und das nahezu ohne Masken. In den Niederlanden sind die Corona-Regeln außer Kraft gesetzt und das betrifft auch das Tragen von Masken in Innenräumen. Ob beim Einkaufen oder in der Gastronomie, niemand muss mehr eine Maske tragen.

Eine Offerte, die nicht nur bei den Niederländern ankommt, sondern auch bei den Besuchern aus Deutschland. Zahlreiche deutsche Besucher — und das bei weitem nicht nur aus dem benachbarten Kreis Viersen — machten einen Einkaufsbummel nach Venlo.

Wer mit dem Auto in die Innenstadt wollte, musste sich allerdings gedulden. Der Autoverkehr kam aufgrund der Mengen nur schleppend voran. Der samstägliche  Markt auf dem Nolensplein Platz war ein zusätzlicher Anziehungspunkt.

Sehr gut besucht waren die zahlreichen Cafés und Restaurants am Nolensplein und in der weiteren Innenstadt. Es herrschte eine lockere und entspannte Atmosphäre. Beim Blick in die Ladenlokale des Einzelhandels waren nur wenige Menschen anzutreffen, die Masken trugen. „Es ist sehr schön, dass man ohne Masken einkaufen kann. Wir persönlich fühlen uns aber noch ein wenig unsicher, gerade wenn es, wie hier bei den Zwei Brüdern, sehr voll ist. Daher tragen wir dann doch noch lieber eine Maske“, sagt ein älteres Ehepaar aus Nettetal, das gerade aus dem bekannten Venloer Geschäft getreten ist und die Masken wieder auszieht. „Man erhält in Venlo ein Gefühl von Normalität. Ich finde es einfach nur schön, wieder normal einkaufen gehen zu können, ohne dass man sich immer wieder die Maske vor das Gesicht ziehen muss“, sagt Harald Stümpke. Sorge sich mit Corona anzustecken hat der 43-Jährige nicht. Man halte schließlich immer noch Abstand und rücke niemandem Gesicht an Gesicht auf die Pelle, fügt er an.

„Dass die ganzen Maßnahmen, die es immer noch in Deutschland gibt, nicht der Weisheit letzter Schluss sind, sehen wir doch an den Zahlen vor der eigenen Haustür. Es infizieren sich etliche Menschen“, sagt eine junge Frau, die aus Neuss angereist ist. „Ob es da letztendlich auf die Maske ankommt, bezweifle ich. Außerdem müssen wir lernen, mit Corona umzugehen. Wer sich mit Maske besser fühlt, kann sie ja ruhig tragen. Das ist wie mit dem Impfen. Wer möchte, kann dies ja auch machen und wer nicht möchte, der lässt es.“ Sie genieße es „auf der ganzen Linie“, in den Niederlanden ein Stück Normalität wie vor Corona zu erleben.

Auch in den Gartencentern schieben viele deutsche Gäste ihren Einkaufswagen über die Fläche. Allein die Parkplätze zeigen eine bunte Kennzeichenvielfalt. Halb NRW ist vertreten, angefangen vom Kreis Viersen über Düsseldorf und Oberhausen bis hin zu Kleve und Heinsberg. „Ich finde es einfach schön, durch die Pflanzen-, Dekorations- und Gartenmöbel zu schlendern und das ohne Maske, egal ob ich mich im Gebäudeinneren befinde oder auf der Außengeschäftsfläche. Nichts mit Maske rauf und runter, einfach normal bummeln. Diese Stück Normalität ist für mich nahezu unbegreiflich. Es ist einfach nur schön“, sagt Barbara Scholz. Etwas, das sie sich auch für Deutschland wieder wünsche. 

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