Niederkrüchten Niederkrüchten wird neu beleuchtet

Niederkrüchten · Die Gemeinde Niederkrüchten stellt ihre Straßenlaternen auf energiesparende LED-Technik um. Die Investition von rund 574.000 Euro soll sich bereits nach etwa acht Jahren amortisieren

 Alte Straßenlaterne trifft neue: Am Kreisverkehr an der Schulstraße in Elmpt stehen derzeit beide Varianten.

Alte Straßenlaterne trifft neue: Am Kreisverkehr an der Schulstraße in Elmpt stehen derzeit beide Varianten.

Foto: Jörg Knappe

Vor einiger Zeit ist Hermann Derix von einem Bürger gefragt worden, ob die Lampen an der Dr.-Lindemann-Straße geputzt worden seien. Das Licht sei so schön hell. Derix, seines Zeichens Mitarbeiter im Niederkrüchtener Bauamt, verneinte. Die bessere Ausleuchtung ist nicht einer Putzkolonne, sondern einer Umstellung der Technik zu verdanken. Vor zwei Jahren wurde die Dr.-Lindemann-Straße als eine der ersten in der Gemeinde Niederkrüchten auf moderne LED-Technik umgestellt. Das bringt eine höhere Lichtausbeute und eine erhebliche Ersparnis an Energie und Kosten mit sich. So wie an der Dr.-Lindemann-Straße soll es bald in der gesamten Gemeinde heller werden. Im Laufe der kommenden fünf Jahre werden alle Straßenleuchten auf LED umgestellt. Dies beschloss jetzt der Bauausschuss.

Das gesamte Beleuchtungsnetz der Gemeinde umfasst rund 1800 Lichtpunkte. Die bisherigen Energiekosten liegen bei rund 123.000 Euro pro Jahr. Viele Leuchten werden noch mit veralteten Quecksilberdampflampen (HQL), Natriumdampfniederdrucklampen und Kompaktleuchtstofflampen betrieben. Sie dürfen laut einer EU-Richtlinie nicht mehr verkauft und nicht mehr verbaut werden. Viele Straßenleuchten in der Gemeinde sind 40 Jahre und älter. Einige antiquarische Exemplare stehen zum Beispiel entlang der Verlängerung der Poststraße nahe dem Park von Haus Elmpt.

Nicht nur aus Umweltaspekten ist die Ertüchtigung des Beleuchtungsnetzes mit LED-Technik eine lohnende Sache. Die Kostenersparnis ist so erheblich, dass sich die Gesamtinvestition von insgesamt rund 574.000 Euro schon nach knapp acht Jahren vollständig amortisiert, wenn man heutige Strompreise zugrunde legt. Auch der Wartungsaufwand ist dank der langen Lebensdauer der Leuchtdioden deutlich geringer.

2017 sind bereits 449 HQL-Leuchten ausgetauscht worden. Im zweiten Schritt werden bis Jahresende weitere 345 Lichtpunkte mit LED aufgerüstet. In der Summe ergibt das eine Investition von 213.000 Euro und eine Energiekostenersparnis von 35.600 Euro. Ursprünglich sollte die Umrüstung der für 2018 zum Tausch eingeplanten 345 Lichtpunkte aus Kostengründen auf vier Haushaltsjahre verteilt werden. Weil aber der Ausbau der Kirchstraße in Oberkrüchten aufgrund fehlender Förderzusagen des Landes verschoben werden musste, sind in diesem Haushaltsjahr 200.000 Euro frei, die somit ins Beleuchtungsnetz umgeleitet werden können, erläuterte Derix.

Das beschleunigt die Ertüchtigung des Straßenbeleuchtungsnetzes erheblich. Die zukünftig eingesparten Energiekosten sollen nach dem Beschluss des Bauausschusses ebenfalls für die Sanierung eingesetzt werden. Bis 2023 soll dann der komplette Umbau abgeschlossen sein. Das bedeutet, dass ab dem kommenden Jahr schrittweise die Umrüstung der restlichen rund 1000 Lichtpunkte angepackt wird. Hier steht einer Investition von knapp 361.000 Euro eine jährliche Ersparnis von 38.000 Euro gegenüber.

In der Summe kostet die LED-Umstellung für das gesamte Netz damit rund 574.000 Euro. Ausgehend von heutigen Strompreisen bringt das eine Ersparnis von knapp 74.000 Euro pro Jahr. Der Amortisationspunkt wäre damit nach weniger als acht Jahren erreicht.

(jo-s)
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