Großprojekt in Niederkrüchten Grüne haben Fragen zum geplanten Industrie- und Gewerbepark in Elmpt

Niederkrüchten · Niederkrüchtens Bürgermeister will Nachbarkommunen in den Niederlanden noch einmal persönlich besuchen und über das Projekt sprechen.

 Auf dem ehemaligen Militärgelände der Briten ist ein großer Industrie- und Gewerbepark geplant.

Auf dem ehemaligen Militärgelände der Briten ist ein großer Industrie- und Gewerbepark geplant.

Foto: Gemeinde Niederkrüchten/Andreas Baum

Am 1. März hat sich in Niederkrüchten-Elmpt ein neuer Verein gegründet: Grünes Grenzland. Bei einem ersten Treffen kamen 40 Personen zusammen. Ihr Thema: Kritik an den Plänen für einen Energie- und Gewerbepark auf dem Javelin-Gelände, dem ehemaligen Flughafengelände der britischen Airforce. Dies ist ein seit Jahren geplantes, von Naturschützern inzwischen kritisch betrachtetes Großprojekt: Langfristig will das Unternehmen Verdion mit einem kanadischen Pensionsfonds als Finanzierungspartner auf einem 158 Hektar großen Gelände Hallen und Infrastruktur für die Ansiedlung von Betrieben entwickeln.

Das Vorhaben war auch in der jüngsten Sitzung des Niederkrüchtener Gemeinderates wieder Thema. In der Fragestunde für Einwohner stellten verschiedene Besucher Fragen nach einer Kosten-Nutzen-Analyse, nach der Verkehrsbelastung auf der N 280, in die die A 52 auf niederländischer Seite mündet, nach aktuellen Kartierungen zu Flora und Fauna, nach der Notwendigkeit der Planungen und den finanziellen Folgen für die Gemeinde Niederkrüchten. Bürgermeister Karl-Heinz Wassong (parteilos) versuchte klarzumachen, dass Einwände im während der Offenlegung der Pläne bis zum 15. Februar gemacht werden konnten. In diesem ordentlichen Verfahren seien auch 177 Eingaben eingegangen, die jetzt gesichtet und bewertet würden.

Wassong gab gegenüber unserer Redaktion an, demnächst die Räte von Roermond und Roerdalen zu besuchen und dort über die aktuelle Planung in Niederkrüchten zu informieren zu wollen. In den Niederlanden haben inzwischen Kommunalwahlen stattgefunden, sodass viele neue Mitglieder in die politischen Gremien gekommen seien. Auch wenn die Gemeinden und die Politiker im Nachbarland früh einbezogen worden seien, müsse man die neuen Akteure auf den aktuellen Stand holen, findet Wassong.

Den Informationsfluss mit den niederländischen Nachbarn in der Grenzregion wollten auch die Grünen hinterfragen. Dazu hatten sie einen Fragenkatalog an die Verwaltung geschickt, der in der Sitzung beantwortet wurde und schriftlich vorliegt. So wurden im Dezember 2022 die Gemeinden Beesel, Roerdalen, Roermond, die Provinz Limburg und der Nationalpark De Meinweg beteiligt. Neben einem regelmäßigen Austausch auf Bürgermeisterebene und zwischen den Verwaltungen weist die Gemeinde Niederkrüchten auf einen interkommunalen Austausch auf der Ebene der Ebene der Beigeordneten, Dezernenten und Fachbereichsleiter im Rahmen des gemeinsamen Euregio-Projektes hin. Zuletzt fand ein Austausch am 23. Januar statt.

Die Grünen wollten unter anderem wissen, ob die Planungsunterlagen in niederländischer Sprache zur Verfügung gestellt wurden. Die Gemeinde erklärte, sie habe die gesetzlichen Vorgaben eingehalten und Unterlagen in der Amtssprache des anderen Staates übermittelt.

Wassong beantwortete die Frage der Grünen nach Kritikpunkten auf Seiten der Niederländer so: „Anregungen, die über die Inhalte der Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung hinausgehen, liegen nicht vor.“

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