Hauptausschuss Niederkrüchten Gemeinsame Müllentsorgung bleibt Thema

NIEDERKRÜCHTEN · Der Niederkrüchtener Hauptausschuss ist einem gemeinsamen System nicht abgeneigt. Eine Frage bleibt: mit oder ohne Kreis?

Niederkrüchten: Gemeinsame Müllentsorgung bleibt Thema
Foto: dpa/Caroline Seidel

In Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten wird weiter über eine interkommunale Lösung bei der Müllabfuhr diskutiert. Andreas Budde, Technischer Dezernent des Kreises und Leiter des Abfallbetriebs, schlug im Niederkrüchtener Hauptausschuss vor, die Sammelleistungen für die drei Gemeinden gemeinsam auszuschreiben und die damit verbundenen Verwaltungstätigkeiten auf den Kreis zu übertragen. Tobias Hinsen, Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen und Umwelt bei der Gemeindeverwaltung, hielt das für „die sinnhafteste Lösung“. Laut Verwaltung ergebe sich dadurch ein Kostensenkungspotenzial von rund 75.000 Euro pro Jahr.

Durch den Zusammenschluss der Gemeinden entstehe ein größeres Sammelgebiet, das dem Entsorgungsunternehmen mehr Flexibilität bei Personal, Material und Tourenplanung erlaube, so Budde. Durch die Aufgabenbündelung beim Kreis reduziere sich der Verwaltungsaufwand. Da die Entsorgungsverträge Ende 2020 auslaufen, wäre eine interkommunale Lösung ab dem
1. Januar 2021 umsetzbar.

Hintergrund der Initiative ist der zunehmende Konzentrationsprozess in der Entsorgungswirtschaft. Bei den letzten Ausschreibungen für das Einsammeln und Transportieren von Haushaltsabfällen habe es für die Kommunen des Kreises Preissteigerungen von teilweise mehr als 80 Prozent gegeben, teilt die Gemeindeverwaltung mit. Dass die Gebührenerhöhungen in Niederkrüchten moderat geblieben sind, habe damit zu tun, dass die höheren Sammelkosten durch günstigere Entsorgungskosten beim Kreis teilweise kompensiert worden seien, erklärte Reinhard Karner von der Gemeindeverwaltung.

Die Politiker im Ausschuss reagierten skeptisch auf Buddes Vorschläge. „Wir haben hier ein gut funktionierendes Entsorgungssystem“, betonte Wilhelm Mankau (SPD). Mit der Übertragung an den Kreis „geben wir die Hoheit über die Gebührengestaltung ab“, gab Johannes Wahlenberg (CDU) zu bedenken. „Und wir haben keine Gewähr, dass es am Ende billiger wird.“

Zwei Szenarien sollen nun geprüft werden: eine gemeinsame Lösung mit Übertragung der Sammelleistungen und Verwaltungstätigkeiten an den Kreis oder eine Übereinkunft ohne Beteiligung des Kreises.

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