Benefizgala in Niederkrüchten Showtime mit Stepptanz, Schwanensee und Windvögeln
Niederkrüchten · Mit der ersten Aufführung der Benefizgala „Showtime 2024“ begeisterte die Tanzschule Studio 1A in der Niederkrüchtener Begegnungsstätte die Besucher. Viele der bejubelten Akteure waren Kinder.
Es liegt eine freudige Erwartung in der Luft, die nahezu greifbar ist. In der fast ausverkauften Niederkrüchtener Begegnungsstätte blicken die Besucher immer wieder voller Spannung zur Bühne, wo der rote Vorhang allerdings noch den Blick versperrt. Das Stimmengemurmel verstummt, als das Licht gedimmt wird und lediglich zwei Spots auf den Bühnenvorhang gerichtet sind. Zwischen den beiden Vorhanghälften taucht Rachel Teuwsen, Inhaberin der Brüggener Tanzschule Studio 1A, in einem eleganten langen roten Kleid auf. „Herzlich willkommen“, begrüßt Teuwsen. Weiter kommt sie aber nicht, denn es setzt schon ein erster Applaussturm ein. Erst als der sich legt kann sie fortfahren und ihre Freude bekunden, dass so viele Menschen zur Benefizgala „Showtime 2024“ gekommen sind, die einen Best of 25 Jahre Studio 1A beinhaltet.
Lange Vorreden gibt es aber nicht. Teuwsen gibt die Bühne für den ersten Auftritt des Abends frei. Die Musik des Musicals von Mary Poppins erklingt und mit ihr erscheint Anika Meuser als Mary Poppins im streng geschlossenen Kleid mit Regenschirm. Der Spitzentanz, den die junge Frau präsentiert, hat eine Leichtigkeit, die die Zuschauer mitnimmt. Die sportliche Höchstleistung, bei der das Körpergewicht auf den kleinen Punkten der Zehenspitzen verteilt ist und dementsprechend getragen und ausbalanciert werden muss, löst den nächsten Applaus aus.
Danach werden die Windvögel des Kinderballetts, begleitet von schwungvoller Musik, in die Höhe gelassen. Unter dem Titel „Fly a Kite“ zeigen die sieben jungen Tänzerinnen eine Choreografie, in der die selbstgebastelten kleinen bunten Windvögel eine Rolle spielen. Tanz schließt sich an Tanz an. Egal ob Ballett, Hip Hop, Contemporary oder Stepptanz, es geht wie ein Wirbelwind durch die Tanz- und Musikszene. Es sind allesamt kurze Sequenzen, die mitreißen. Die Kreativität des Tanzes an sich drückt sich in jeder einzelnen Choreografie aus, die, liebevoll gestaltet, auch die kleinsten Tänzerinnen mitnimmt. Eine Gala, in der ein jeder seine Liebe zum Tanz zeigen kann.
Die jüngsten Tänzerinnen sind gerade einmal vier Jahre alt. Die tänzerische Früherziehung ist so unter dem Titel „Wir malen die Rosen“ zu erleben. Bis auf zwei Ausnahmen stammen alle Chorografien ausschließlich von Teuwsen. Spanische Klänge läuten eine Reise um die Welt ein. Mit roten Rosen im Haar und einem roten breiten Band über den schwarzen Röcken und den schwarzen Trikots wirbeln acht Mädchen über die Bühne. Die Karibik kommt indes Rad schlagend daher. Melancholisches wie bei „Leaving Home“ wird von Ausschnitten aus „Schwanensee“ abgelöst. Der Wilde Westen tanzt genauso über die Bühne wie Alice im Wunderland. Klassiker, zu denen der Nussknacker und Cinderella gehören, wechseln sich mit dem Mambo Nr. 5 ab. In den jeweils passenden Outfits zeigen die Tänzerinnen ihr Können. Es geht von niedlich bis hin zum Hochleistungssport.
Mehr als 120 Darsteller, davon 15 Erwachsene, begeistern die Zuschauer. Alles wird mit donnernden Zwischenapplaus belohnt. Keine Vorstellung geht ohne Beifall ab. Stefan Koch und Jens Thönnissen, beides Väter von Tänzerinnen, sorgen derweil für den richtigen Ton und das korrekte Licht. Eine perfekte Show rollt über die Bühne, für die die Tänzerinnen seit Ende April trainiert haben. Die Zuschauer erleben nicht nur eine fantastische Vorstellung, sondern tun mit ihrem Besuch auch noch etwas Gutes. Die Erlöse der ersten Vorstellung am Samstag wie auch der zweiten am Sonntag sind für den Deutschen Hospizkinderverein und das Jugendrotkreuz Niederkrüchten bestimmt. Seit Jahren arbeitet Teuwsen mit dem Hospiz zusammen und unterstützt es. Bei so manchen Besucher wird indes der Wunsch geweckt, selber einmal die Tanzschuhe anzuziehen. Wie vielschichtig Tanz ist und das für jeden das Passende dabei ist, zeigt „Showtime 2024“ auf der ganzen Linie. Eine mehr als nur gelungene Vorstellung. Eine Hommage an den Tanz.