Pläne in Niederkrüchten Neugestaltung des Trauzimmers in Elmpt soll 85.000 Euro kosten

Von Jochen Smets · Die Einrichtung des Raumes im Rathaus stammt aus den 1980er-Jahren. Ein Architekt hat einen Vorschlag gemacht, wie das Zimmer aussehen könnte.

 So sieht das Trauzimmer derzeit aus. Im Ausschuss war man sich einig, dass der Raum einer Generalüberholung bedarf.

So sieht das Trauzimmer derzeit aus. Im Ausschuss war man sich einig, dass der Raum einer Generalüberholung bedarf.

Foto: Smets, Jochen (jo-s)

Wenn der Zustand eines Trauzimmers Rückschlüsse auf den Zustand der Ehen zuließe, die darin geschlossen wurden, dann müsste hinter vielen Niederkrüchtener Haustüren Tristesse herrschen. Lieblos, langweilig und hoffnungslos unmodern wirkt im Elmpter Rathaus jener Raum, in dem Menschen den Bund fürs Leben schließen.

Das Trauzimmer ist ein Relikt aus den 1980er-Jahren, und das sieht man auch. Deshalb sind nicht wenige Brautleute bei der Besichtigung vor der Hochzeit von der Atmosphäre enttäuscht. Einige weichen ins Haus Elmpt aus, wo die Gemeinde seit einigen Jahren Ambientetrauungen im historischen Gemäuer anbietet, – oder aber gleich in ein anderes Standesamt.

70 bis 80 Trauungen pro Jahr werden in Niederkrüchten durchgeführt, teilte Beigeordneter Hermann Josef Schippers im Hauptausschuss mit. Zum Vergleich: Brüggen kam im Jahr 2017 auf 180 Eheschließungen, davon 56 im Rathaus, 106 in der Burg und 18 in der Brachter Mühle.

 So könnte das neue Trauzimmer in Elmpt nach einem Entwurf des Architekten Werner Dielen aussehen.

So könnte das neue Trauzimmer in Elmpt nach einem Entwurf des Architekten Werner Dielen aussehen.

Foto: Dielen, Werner

Nun ist es sicher nicht Ziel der Gemeinde Niederkrüchten, Trauungs-Weltmeister zu werden, aber dennoch herrschte im Ausschuss Einigkeit, dass das Trauzimmer einer Generalüberholung bedarf. Einen ersten Vorschlag stellte der von der Verwaltung beauftragte Innenarchitekt Werner Dielen vor. Helle Weiß- und Grautöne beherrschen hier das Bild. Applikationen aus Holz und einige Farbtupfer setzen Akzente. Die Hauptbeleuchtung spenden zwei LED-Ringe an der Decke, die dem Symbol der ineinander verschlungenen Eheringe nachempfunden sind. Indirektes Licht an den Wänden und in einem umlaufenden Lichtsaum schafft Atmosphäre. Insgesamt ist das ein sehr moderner Entwurf, der einen bewussten Gegenpol zum historischen Ambiente in Haus Elmpt setzt. Die Kosten für die Umgestaltung bezifferte Dielen auf rund 85.000 Euro. Im Hauptausschuss stieß der Vorschlag auf ein geteiltes Echo. Manche fanden ihn zu steril, andere zeitlos schön. Der Ausschuss fasste einstimmig die Grundsatzentscheidung, das Trauzimmer umzugestalten. Mit der Detailplanung und -ausführung soll sich dann der Bauausschuss befassen.

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