Feuerwehr Schwalmtal Brände mit neuem Fahrzeug bekämpfen

Schwalmtal · Das neue Tanklöschfahrzeug 4000 der Freiwilligen Feuerwehr Schwalmtal  kostet so viel wie ein kleines Einfamilienhaus. Jetzt wurde es gesegnet. Es hat eine Spezialausrüstung für Wald- und Vegetationsbrände an Bord.

 Diakon Karl Aymanns und Pfarrer Horst-Ulrich Müller segneten das knapp 400.000 Euro teure neue Tanklöschfahrzeug. Mit dabei: Bürgermeister Andreas Gisbertz, Wehrleiter Dirk Neikes, Thomas Bahnen und Löschzugführer Toni Pascher (von links).

Diakon Karl Aymanns und Pfarrer Horst-Ulrich Müller segneten das knapp 400.000 Euro teure neue Tanklöschfahrzeug. Mit dabei: Bürgermeister Andreas Gisbertz, Wehrleiter Dirk Neikes, Thomas Bahnen und Löschzugführer Toni Pascher (von links).

Foto: Birgit Sroka

Beim Tag der offenen Tür am Gerätehaus der Löschgruppe Waldniel der Freiwilligen Feuerwehr Schwalmtal sind gleich drei neue Fahrzeuge für den Einsatz vom evangelischen Pfarrer Horst-Ulrich Müller und dem katholischen Diakon Karl Aymanns gesegnet worden: Das neue Tanklöschfahrzeug TLF 4000, das neue Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) für Waldniel sowie ein Krad des Kreises Viersen, das in Waldniel als Melderfahrzeug zum Einsatz kommt. Dirk Neikes, Leiter der Schwalmtaler Freiwilligen Feuerwehr, begrüßte die zahlreichen Gäste am Gerätehaus an der Industriestraße.

Gerade aktuell werden viele Einsätze zu brennenden Flächen gefahren – oft nachts, teils mit dem Verdacht auf Brandstiftung. Schon eine weggeworfene Zigarettenkippe kann einen Brand auslösen. Der Grasland-Feuerindex und auch die Waldbrandgefahr nehmen in den nächsten Tagen weiter zu. Vor rund zwei Jahren zeigte sich beim Waldbrand im De Meinweg an der holländischen Grenze, wie schnell sich ein Großbrand entwickeln kann. Um so wichtiger ist dabei die gute Ausstattung der Löschzüge mit modernem Gerät.

Das neue TLF 4000 ersetzt das 26 Jahre alte Vorgängerfahrzeug, das lediglich 2.500 Liter Wasser aufnehmen konnte und nun als Übungsfahrzeug bei der Jugendfeuerwehr eingesetzt wird. Das neue Tanklöschfahrzeug ist auf einem 18-Tonnen-Fahrgestell etwas Besonderes: 4.000 Liter Wasser im Tank, 200 Liter Schaummittel; eine Pumpe, die 3.200 Liter Wasser in der Minute pumpen kann und ein kraftvoller Wasserwerfer auf dem Dach, der anderthalb Minuten benötigt, bis der große Tank leer ist. So kann auch während einer Fahrt vom Fahrzeug aus gelöscht werden.

 Das TLF 4000 hat für Waldbrände unter anderem Löschrucksäcke, Wasserwerfer, Fällwerkzeuge und eine Wärmebildkamera an Bord.

Das TLF 4000 hat für Waldbrände unter anderem Löschrucksäcke, Wasserwerfer, Fällwerkzeuge und eine Wärmebildkamera an Bord.

Foto: Birgit Sroka

Speziell für das Löschen von Wald- und Vegetationsbränden befinden sich Löschrucksäcke, Werkzeug zum Fällen von Bäumen, eine Wärmebildkamera, ein weiterer separater Wasserwerfer, Feuerpatschen sowie Besen und Schaufeln an Bord. Ein im Fahrzeug integrierter Lichtmast sorgt für effektives Arbeiten am Einsatzort.

Platz ist für neun Personen. Zwei von ihnen können sich während der Fahrt mit Atemschutzgeräten ausrüsten, was im Einsatz Zeit spart. Eine 360-Grad-Kamera hilft beim Rangieren des Fahrzeugs. „Jedes neue Fahrzeug hat einen Papa, der sich um die Ausstattung und den Aufbau des Fahrzeugs kümmert“, erklärte Neikes. „In diesem Fall war der Papa des etwas properen Babys TLF 4000 Thomas Bahnen, der jedes Schräubchen am Fahrzeug kennt.“

Gekostet hat dieses hochmoderne Fahrzeug, das auch wieder 25 Jahre im Dienst aktiv sein soll, 397.660,76 Euro. Angesetzt waren vor vier Jahren rund 360.000 Euro – inklusive der Preissteigerung laut Neikes fast eine Punktlandung.

Das neue Mannschaftstransportfahrzeug hat 51.500 Euro gekostet. Nun hat jeder Löschzug ein eigenes MTF. Das 95 PS-starke BMW-Krad F 850 GS mit Funkgerät, Suchscheinwerfer und Navigationsgerät, wird der Schwalmtaler Wehr durch den Kreis zur Verfügung gestellt. Sechs Mitglieder der Wehr können das Motorrad fahren. Bei Brandschutzstreifenfahrten kam es in Waldniel schon zum Einsatz.

Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) betonte, dass das Leben der Bürger zu schützen, zu den höchsten Aufgaben der Gemeinde gehöre. „Politik und Verwaltung stehen hinter euch, an unserer Feuerwehr dürfen wir nicht sparen“, so Gisbertz. Er dankte speziell allen Jugendlichen, die der Freiwilligen Feuerwehr beitreten und somit als Nachwuchs den Fortbestand der Wehr sichern. Am Tag der offenen Tür hatten die Besucher die Möglichkeit, sich die Fahrzeuge genau anzuschauen und sich über eine Mitgliedschaft in der Feuerwehr zu informieren.

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